Informationsveranstaltung „Junge Menschen, ökonomische Bildung und die Finanzwirtschaft als Arbeitgeber"

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Stadt Eschborn mit Frankfurt Main Finance e.V. mit dem Titel „Junge Menschen, ökonomische Bildung und die Finanzwirtschaft als Arbeitgeber“ wurden heute das Ergebnis einer deutschlandweiten Konsultation junger Menschen zur Attraktivität der Finanzwirtschaft als Arbeitgeber diskutiert und Implikationen für Politik, Wirtschaft und Bildung erörtert.

Diskussionsteilnehmer waren Prof. Dr. R. Alexander Lorz (Hessischer Kultusminister), Dr. Theodor Weimer (CEO Deutsche Börse) und Adnan Shaikh (Bürgermeister Stadt Eschborn und Mitglied des Vorstands Frankfurt Main Finance).
 

Bei der Konsultation hatten 4.744 Teilnehmende zwischen 15 und 35 Jahren 605 Vorschläge zur Frage „Was soll die deutsche Finanzbranche tun, damit mehr junge Menschen Lust haben, in diesem Bereich zu arbeiten?“ eingereicht und mehr als 48.000-mal über diese Vorschläge abgestimmt. Beauftragt wurde die Konsultation von der Finanzplatzinitiative Germany Finance, Sozial- und Datenwissenschaftler:innen der CivicTech-Organisation Make.org haben die Vorschläge in Zusammenarbeit mit dem Team des Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie der Universität Düsseldorf ausgewertet und verdichtet. Unter den so ermittelten sechs Handlungsfeldern wurden „Bildung und Aufklärung“, „Gesellschaftliche Wahrnehmung“ und „Arbeitsorganisation“ als besonders wichtig identifiziert.
 

Stimmen der Diskutanten

Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Hess. Kultusminister, sagt:

„Die Hessische Landesregierung tritt für eine fächerübergreifende Vermittlung von ökonomischen Alltagskompetenzen ein und fördert Gründergeist. Der Schwerpunkt in der ökonomischen Bildung liegt im Fach Politik und Wirtschaft. Dies haben wir jetzt weiter gestärkt und für alle Jahrgangsstufen der Oberstufe verpflichtend gemacht. Wir unterstützen Netzwerke zwischen Schulen sowie örtlichen Unternehmen und fördern Initiativen wie die Schülerfirmen. Für eine noch umfangreichere berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler werden die Lehrkräfte gezielt fortgebildet.“ 


Dr. Theodor Weimer, CEO Deutsche Börse, sagt:

"Wir müssen ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung der Finanzindustrie als essentiellen Baustein für Wirtschaftswachstum und damit gesamtgesellschaftlichen Wohlstand schaffen. Das funktioniert auch dadurch, dass wir in unseren Schulen stärker als bisher ökonomische Bildungsinhalte vermitteln. Ökonomische Bildung ist fester Bestandteil einer modernen Allgemeinbildung und wichtige Grundlage für eine aktive und kompetente Teilhabe an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft".


Stimmen der Organisatoren

Adnan Shaikh, Bürgermeister der Stadt Eschborn und Mitglied des Vorstands von Frankfurt Main Finance sagt:

"Damit unsere Wirtschaftsregion mit Eschborn als wichtigem Standort weiterhin zukunftsfähig und erfolgreich bleibt, müssen wir für Nachwuchs- und Fachkräfte attraktiv sein. Die Stadt Eschborn arbeitet auf unterschiedlichen Ebenen und mit verschiedenen Kooperations-partnern intensiv daran, dass unsere hier angesiedelten Unternehmen beim Thema Nachwuchsförderung und Fachkräftegewinnung nach Kräften unterstützt werden. Als Bürgermeister, Standortförderer und insbesondere auch als ehemaligem Schulleiter liegt mir die Nachwuchsförderung besonders am Herzen. Hier gilt es, unsere Erfahrungen in den Austausch mit dem Kulturministerium und den lokalen Schulen einzubringen, zum Beispiel bei Projekten zur ökonomischen Bildung.“


Andreas Glänzel, Sprecher Germany Finance, sagt:

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konsultation haben uns klar vermittelt, dass Bildung und Aufklärung besonders geeignet sind, um die Attraktivität der Finanzwirtschaft als Arbeitgeber zu erhöhen und damit dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken. Der Vorschlag, ökonomisches Wissen bereits in der Schule zu vermitteln, erhält eine Zustimmungsquote von über 80 Prozent, verbunden mit konkreten Ideen wie Besuchen von Branchenvertretern, Workshops oder der Einführung eines „Haushaltsfachs“. Zudem wird eine altersgerechte Vermittlung der Finanzthemen eingefordert. Darüber hinaus wurde angeregt, Karrierewege und -optionen transparent zu kommunizieren. Dazu zählt die Transparenz über Berufsfelder, Arbeitsbedingungen und Aufgaben ebenso wie verstärkte Informationen über Verdienst, Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten.“