"Phönix" von Oliver Ritter

© Ottmar Schnee

Die abstrakte Plastik “Phönix“ von Oliver Ritter war eine Auftragsarbeit der Stadt Eschborn für diesen Ort. Als Inspiration diente Oliver Ritter eine kleinformatige Plastik aus Bronze, die er mehrere Jahre zuvor gefertigt hatte und die sich in der Kunstsammlung der Stadt Eschborn befindet. Die biomorphe Formensprache des „Phönix“ hat ihren formalen Ursprung in früheren Studien des Künstlers an Knochen, genauer gesagt an Flügelknochen. In der altägyptischen Mythologie war „Phönix“ der Name eines Vogels, der am Ende seines Lebenszyklus am Abend verbrennt, um dann in der Morgenröte aus seiner Asche wieder neu zu entstehen. Die Bronzeplastik „Phönix“ entwickelt sich von einer schmalen Basis aufstrebend in die Höhe, schwingt in einen Bogen aus und gewinnt dabei zunehmend an Volumen und Bewegung. Mit zwei an Flügeln erinnernde Formen breitet sich der „Phönix“ im Raum aus. Mit seinen biomorphen Formen und Volumen erscheint er wie in einem Prozess des Wachsens und der gleichzeitigen Verwandlung. Die Kraft des mythischen Vogels, der zyklisch wiederkehrend im Feuer untergeht und dann im Licht aus der Asche auferstehend Erneuerung erfährt, ist das zentrale Thema dieser Plastik. Metall und Feuer bilden für Oliver Ritter die beiden Pole seines künstlerischen Schaffens: Das Metall als Material seiner Bildhauerei wird durch das Feuer transformiert, denn Form und Gestalt erhält das Metall durch die Energie des flüchtigen Feuers. Für die Enthüllung des „Phönix“ im Jahr 2009 wählte Oliver Ritter eine „Feuerenthüllung“. Mit Papier umkleidet, wurde der „Phönix“ entzündet, um bildlich im Feuer zu verbrennen und durch das Feuer seine Form zu enthüllen.

 

Bildergalerie

Oliver Ritter, geboren 1966 in Düsseldorf, hat von 1982 bis 1985 eine Ausbildung zum Maschinenmechaniker in Esslingen gemacht. Von 1990 bis 1996 studierte er Bildhauerei an der Alanus-Hochschule in Alfter bei Bonn, wo er auch ein Aufbaustudium Freie Kunst und Kulturpädagogik absolvierte. Sein Studium schloss er mit dem Diplom ab und entwickelte danach in der Bildhauerei eine Vorliebe für Metall als Material. Seit 1996 ist Oliver Ritter als freischaffender Künstler tätig. Er lebt und arbeitet in Salem, Mittelstenweiler.