"Steine für Eschborn" von Gisela Weber

© Ottmar Schnee

„Steine für Eschborn“ der Frankfurter Bildhauerin Gisela Weber ist das erste Kunstwerk der Eschborner Skulpturenachse.
In der Verlängerung der Gebrüder-Grimm-Straße bearbeitete die Künstlerin im Jahr 1992 direkt vor Ort die Steinquader innerhalb von sechs Wochen. Während dieses Zeitraums wurden der bildhauerische Prozess und die Entwicklung des Kunstwerks von den Eschborner Bürger*innen aufmerksam begleitet. Mit dem Mainsandstein als Material für die „Steine für Eschborn“ hatte die Künstlerin bewusst ein einheimisches, regionales Gestein ausgewählt. Bei dem Kunstwerk handelt es sich um eine ortsspezifische Arbeit, denn es wurde von der Künstlerin an der Gemarkungsgrenze von Eschborn und Niederhöchstadt geschaffen. Aus der Entfernung betrachtet, fällt zunächst die Anordnung der lang gestreckten Sandsteinquader in Form einer Linie auf. Mit dieser Positionierung machen die „Steine für Eschborn“ die Gemarkungsgrenze für die Besucher*innen sichtbar. Doch die „Steine für Eschborn“ bilden in ihrer Materialität und Ausdehnung keine Grenze. Vielmehr sind sie als Übergang zu verstehen, denn die Steine liegen links und rechts des Weges und betonen damit den offenen Durchgang. Als die „Steine für Eschborn“ von Gisela Weber geschaffen wurden, hatten auch einige Eschborner*innen Anteil an dem Kunstwerk. Sie haben ihre hinterlassen, denn Gisela Weber hatte damals Abdrücke ihrer Fußsohlen genommen und diese dann in den Stein übertragen. Die Steinoberfläche ist durchsetzt von eingehauenen Fußabdrücken, großen und kleinen, einzeln oder zu Paaren angeordnet. Sie zeigen wechselweise in die Richtung der beiden Ortsteile. Die Fußabdrücke stehen bildhaft für die Begegnung der beiden Ortsteile und ihrer Menschen. Jede einzelne Fußspur erzählt ihre eigene Geschichte und ist Teil des Natursteins und des umliegenden Landschaftsraums geworden.

 

Bildergalerie