„Das wiedergefundene Paradies, – oder das Geheimnis der Sternennacht“ von Stephan Guber

Für Stephan Guber steht im Zentrum seiner Arbeiten immer der Mensch in seiner inneren und äußeren Verfasstheit und seine Eingebundenheit in die ihn umgebende Welt. 

Im Sommer 2023 hat Guber seine 30 Skulpturen umfassende Werkgruppe mit dem Titel „Das wiedergefundene Paradies, – oder das Geheimnis der Sternennacht“ im Skulpturenpark Niederhöchstadt ausgestellt. Drei dieser Eichholzfiguren, begleitet von Holzkugeln, haben dort dauerhaft ihren Platz gefunden. 

Die Körper der Figuren sind von zeitlosen Mänteln umhüllt, sie tragen hohe Hauben und Hüte. Diese verstärken die schlanke Gestaltung der Figuren und in ihrer Formgebung scheinen sie, jede Figur in ihrer Einmaligkeit herauszustellen und in ihrem Wesen zu charakterisieren. Mit blickenden Augen schauen die drei in zurückgenommener Haltung freundlich-gelassen uns an und gleichzeitig wirken ihre Blicke versonnen, nach innen gerichtet. Alle drei Figuren vereinen in sich eine äußere Präsenz und ein inneres Erleben. 

Der kultur- und religionsübergreifenden Mythos vom „Paradies“ ist für Guber eine Inspirationsquelle gewesen. Die zweite ist für ihn das Leben und Werk des deutschen Dichters Novalis (1772–1801), der zu dem Kreis der Romantiker zählt. 

Der Titel „Das Geheimnis der Sternennacht“ ist ein Begriff aus dem wohl berühmtesten seiner Werke, den sechsteiligen „Hymnen an die Nacht“. Im Hinblick auf „Mensch und Moderne“, der sich abzeichnenden Industrialisierung, der Säkularisation, setzte Novalis eine „Poetisierung des Lebens“, so Guber, und den mystisch-spirituellen menschlichen Innenraum entgegen.