"Hua" von Peter Lundberg

© Wolf-Dietrich von Schlieffen

Die abstrakte Plastik „Hua“ des amerikanischen Künstlers Peter Lundberg erinnert an einen hohen, schmalen Torbogen. „Hua“ ist wie viele der Arbeiten von Lundberg in Höhe und Gewicht monumental, die Plastik misst 6,50 m und ist 20 Tonnen schwer.
Peter Lundberg erschafft alle seine Betonplastiken in einem für sein Werk charakteristischen Herstellungsprozess. In vorgeformte und mit Folien ausgekleidete Erdgruben gießt Lundberg den Beton. Dabei legt er die Innenflächen einer Skulptur durch Stahlbänder und -platten fest. Wenn das Material ausgehärtet ist, wird die Betonplastik aus der Erde herausgehoben und in die Vertikale aufgerichtet. Für Peter Lundberg ist dieser Entstehungsprozess seiner Betonplastiken, die alle Unikate sind, ebenso wichtig wie die fertige Arbeit. Durch die Ausdehnung des Betons im Erdreich und dem Faltenwurf der Plastikfolien entsteht auf der Oberfläche des Betons ein Zusammenspiel von glatten und strukturierten Oberflächen. Durch die Öffnung der Betonplastik im Inneren entwickelt sich mit den Tageszeiten ein Wechselspiel aus Licht und Schatten. Das mit Stahlbändern ausgekleidete Innere der Betonplastik schimmert in unterschiedlichen Graunuancen im Sonnenlicht und reflektiert an einigen Stellen das Licht silbrig-hell. Das Licht- und Schattenspiel auf der vielfältig strukturierten Oberfläche verleiht der monumentalen Betonplastik trotz ihrer Größe sowie der Dichte und Schwere des Materials eine Anmutung von Leichtigkeit. In der Erde entstanden und aus ihr herausgehoben, erinnert die Plastik „Hua“ aber auch an einen steilen, stilisierten Berg. Durch den Titel „Hua“ verbindet Peter Lundberg seine Betonplastik mit den Themen Natur, Landschaft und Berg, denn in China trägt eines der fünf heiligen Gebirge des Daoismus den Namen „Hua Shan“.

 

Bildergalerie

Peter Lundberg wurde 1961 in Green Bay, Wisconsin, USA, geboren. Er studierte von 1979 bis 1982 Mathematik und Physik und von 1983 bis 1985 Bildhauerei am Bennington College in Vermont. Er war von 1994 bis 1997 " Artist in Residence " am Socrates Sculpture Park in Long Island City, New York City, und beteiligte sich 1995 an der Gründung des Connecticut Sculpture Park in Bridgeport, Connecticut. Von 1994 bis 2000 arbeitete Peter Lundberg für die Bildhauer Mark di Suvero und John Henry und war als Restaurator für die Alexander Calder Foundation tätig. Peter Lundberg hat zahlreiche Ausstellung kuratiert. Seine Arbeiten sind vielfach in Europa und den USA ausgestellt worden und im öffentlichen Raum zahlreicher Städte, vor allem in New York, installiert. Peter Lundberg, der in Schweden und Deutschland arbeitete, lebt und arbeitet heute in Bomoseen Rutland County in Vermont, USA sowie in Nürnberg