Schärfere Kontaktbeschränkung in Eschborn - Kreis erlässt wegen überdurchschnittlich hoher Corona-Inzidenz Allgemeinverfügung

Wegen anhaltend hoher Corona-Neuinfektionen in Eschborn gelten in der Stadt vorerst bis einschließlich 19. Mai 2021 verschärfte Kontaktbeschränkungen. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, hat der Kreis eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen: "Schlüssel zur Eindämmung ist das Vermeiden von persönlichen Kontakten. Das wird nur gelingen, wenn alle Bürger mitmachen."

Die Regelungen seien im Einvernehmen mit der Stadt Eschborn getroffen worden. Anlass ist die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen, gerechnet auf 100.000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz). Sie betrug den Angaben zufolge in Eschborn am (heutigen) Dienstag 277 und liegt damit erneut deutlich über dem Landesdurchschnitt.

 

Vom (morgigen) Mittwoch an dürfen sich im gesamten Stadtgebiet im öffentlichen Raum nur Personen des eigenen Hausstandes mit maximal einer weiteren Person treffen. Für Treffen im privaten Bereich wird das gleiche empfohlen. Wer gegen die Kontaktbeschränkungen für den öffentlichen Raum verstößt, riskiert ein Ordnungsgeld.

 

Bisher galten in Eschborn die hessenweiten Regelungen: Aufenthalte im öffentlichen Raum sind nur im Kreis der Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes bis zu einer Gruppengröße von höchstens fünf Personen gestattet. Kinder bis einschließlich 14 Jahre zählen nicht mit. In Eschborn werden sie jetzt mitgerechnet.

 

Wie Kreisbeigeordnete Madlen Overdick ankündigt, will der Kreis gemeinsam mit der Stadt Eschborn die Bürger in einer Postwurfsendung über die geltenden Corona-Regelungen informieren: "Das ist Information, Bürgerservice und Aufruf zur Verantwortung für sich und andere." Die Stadt werde auch über Informationsblätter auf Spielplätzen ihre Aufklärungsarbeit verstärken, Polizei und Ordnungsamt würden verstärkt kontrollieren.

 

Dem Kreis zufolge liegt die Inzidenz in der Stadt seit 8. April 2021 konstant über 200. Am 18. April 2021 betrug sie 300 und am (heutigen) Dienstag 277. Als Landesdurchschnitt wurde 162 gemeldet. Im gesamten Main-Taunus-Kreis errechnete sich für den (heutigen) Dienstag eine Inzidenz von 128.

 

Nach Recherchen des Gesundheitsamtes können die Infektionen in Eschborn nicht lokal eingegrenzt werden. Daher ist Overdick zufolge eine "umfassende Regelung für die ganze Stadt" nötig. Die Kontaktbeschränkung im privaten Bereich sei zwar nur eine Empfehlung, sie sei aber ganz wichtig bei der Corona-Eindämmung: "Viele Menschen infizieren sich durch private Kontakte."

 

Nach Angaben des Gesundheitsamtes gibt es keine Ansteckungsherde in Schulen oder Kitas. Daher wird für diese auch keine Regelung empfohlen. Zudem werden mit dem neuen Infektionsschutzgesetz, welches sich noch im Entwurf befindet, örtliche Schulbeschränkungen nicht mehr möglich sein. Es kommt dann allein auf die Inzidenz des gesamten Landkreises an. Mit der Kombination aus Testpflicht, Wechsel- und reinem Distanzunterricht seien den Schulen gute Mittel in die Hand gegeben, einen Beitrag zur Infektionseindämmung und zur eigenen Sicherheit zu leisten. Zudem hätten sich Schüler bislang nicht in der Schule, sondern im privaten Bereich angesteckt.

 

Eschborns Bürgermeister Adnan Shaikh unterstützt die Allgemeinverfügung. Er appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, sich an die Beschränkungen zu halten: "Wir dürfen die anhaltend hohe Inzidenz in unser Stadt nicht hinnehmen. Jede und jeder hat eine Mitverantwortung, alles zu tun, um die Pandemie einzudämmen."

 

Aktuelle Zahlen zur Corona-Entwicklung in den Kommunen bietet der Main-Taunus-Kreis auf seiner Internetseite unter www.mtk.org/corona.