Umfassende Befragung der Beschäftigten der Stadtverwaltung Eschborn

Erstmalig hat der Magistrat der Stadt Eschborn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und ihrer Einrichtungen Ende 2018 befragen lassen. Im Zentrum standen Fragen nach der Zufriedenheit der Beschäftigten mit ihrer Berufs- und Arbeitssituation. Ebenfalls wurde nach der Fairness-Qualität seitens des Arbeitsgebers, der Führungskräfte und im kollegialen Miteinander gefragt. Die Organisationskultur wurde eigens unter die Lupe genommen. Insgesamt konnten die Befragten in sieben Feldern zu 70 Parametern ihre Meinung abgeben und acht Kurzkommentare einbringen.

Das Ergebnis der Beschäftigtenumfrage bei 459 Beschäftigten, an der knapp 60 Prozent freiwillig und anonym teilgenommen haben, zeigt ein undramatisches Bild einer Kommunalverwaltung. Als besonders fair wird der kollegiale Umgang miteinander gewertet. Ebenso erscheint der direkte Umgang der Führungskräfte mit ihren unmittelbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitgehend von Fairness und Professionalität geprägt.

Sehr positiv wurden das vielfältige Fortbildungsangebot und die Förderung der Kompetenzen der Beschäftigten anerkannt. Im Umgang mit Krankheit und Behinderung wird der Arbeitgeber als besonders fair angesehen.

Gleichwohl soll die Fairness-Qualität in der Stadtverwaltung und ihren Einrichtungen weiter verbessert werden. Durchaus kritisch gesehen wurden die Transparenz von Entscheidungen, die Qualität von Konfliktlösungen sowie die Anerkennung seitens des Arbeitgebers. Mit dem letztgenannten Kritikfeld haben insbesondere in Bezug auf die Bezahlung viele öffentliche Arbeitgeber aufgrund sehr enger tariflicher Regelungen zu kämpfen. Hinsichtlich der Hierarchieebenen der Führungskräfte lagen die Bewertungen zwischen eher fair und fair.

„Entsprechende Kritik und konstruktive Hinweise werden in einem nächsten Schritt aufgegriffen. Dazu sollen in den einzelnen Fachbereichen Vorschläge für Verbesserungen gesammelt und zur Weiterentwicklung genutzt werden. Außerdem soll mit einer verwaltungsinternen Kommission daran gearbeitet werden, die Fairness-Qualität und die Professionalität weiter zu heben“, teilt Bürgermeister Mathias Geiger mit.

An der Beschäftigtenumfrage konnten die Beschäftigten online anonym teilnehmen. Die Teilnahme dauerte zwischen 15 und 25 Minuten. Die Anonymität war gewährleistet, weil keine personenbezogenen Daten erhoben wurden, nicht einmal die IP-Adressen wurden erfasst. Die Umfrage wurde im Auftrag des Magistrats von der Fairness-Stiftung (Frankfurt am Main) durchgeführt. Die zentralen Ergebnisse wurden den Mitgliedern des Magistrats und Beschäftigten bereits vermittelt.

Die gemeinnützige Organisation Fairness-Stiftung ist seit dem Jahr 2000 tätig und hat eine Reihe ähnlicher Umfragen in Unternehmen und Organisationen durchgeführt. Dazu hat die Fairness-Stiftung einen wissenschaftlich fundierten Vorschlag unterbreitet, der auch entsprechend umgesetzt wurde. Die Daten werden unabhängig vom Auftraggeber auf einem eigenen Server erfasst und in der Fairness-Stiftung mit wissenschaftlichen Methoden ausgewertet. Die Dokumentation umfasst über 80 Seiten.

Die Beschäftigtenumfrage in Eschborn ist die erste dieser Art in einer Kommunalverwaltung und ihren Einrichtungen. „Sie setzt einen neuen Standard dafür, die Ansichten der eigenen Beschäftigten wahrzunehmen und für die Weiterentwicklung der Kommunalverwaltung zu nutzen. Dadurch erhoffen wir uns u.a. auch eine Verbesserung des Service-Angebots für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt“, so Geiger abschließend.