Eschborn ist bunt - Eröffnung Interkulturelles Fest

Die Bühne auf dem Schulhof der Hartmutschule war am Vorabend noch für ein Theaterstück genutzt worden, und nun gab es bereits nachmittags Live-Musik. Claudia Lino bot deutsch-italienische Schlager. Am Abend präsentierte Rody Reyes & Havanna con Klasse pure kubanische Lebensfreude rund um Salsa, Merengue und Bachata - viel Gelegenheit also zum Tanzen.

"Im vergangenen Jahr schon hatten wir hier sehr viele Gäste aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und aus allen Generationen", erinnert sich Bürgermeister Adnan Shaikh zu Beginn des Interkulturellen Festes, "und es wurde zusammen gegessen, getrunken und gelacht! Ich gehe fest davon aus, dass das dieses Jahr genauso erfolgreich wird." Am kulinarischen Spektrum sollte es jedenfalls nicht scheitern: Neben persisch-iranischen Speisen wurden auch indische und italienische Speisen sowie internationale Cocktails angeboten.

 

Über 180 Tickets à fünf Euro als Verzehrgutschein waren im Vorfeld verkauft worden, doch Massimiliano Agosta erwartete für abends noch deutlich mehr Besucherinnen und Besucher. Der Vorsitzende des siebenköpfigen Ausländerbeirats hatte mit seinem Team federführend bei der Organisation mitgewirkt und eröffnete das Fest gemeinsam mit Bürgermeister Shaikh und dem Stadtverordnetenvorsteher Markus von Sternheim: "Wir haben in Eschborn mit über 100 Nationalitäten eine große kulturelle Vielfalt, bunter geht’s gar nicht, und so leben wir nicht nur zusammen, sondern feiern auch gemeinsam - ob das jetzt alteingesessene Eschbornerinnen und Eschborner oder ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich einbringen, sind." Auch sieht er ein Signal für die Integration und die Förderung der Flüchtlingsarbeit: "Daher versuchen wir, jedes Jahr ein solches Fest auf die Beine zu stellen."

 

Die Stadt Eschborn unterstützt eine solche Veranstaltung mit einem jährlichen Budget und demonstriert den Schulterschluss. "Auch in diesem Jahr sind viele Mitglieder der unterschiedlichen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung und auch des Magistrats hier, um zu zeigen, dass eine enge politische Verknüpfung mit dem Ausländerbeirat besteht", betont Shaikh. "Damit dokumentieren wir, dass es wichtig ist, solche Feste zu haben."

 

Ebenso am Herzen liegt ihm, dass die ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger über ihr Wahlrecht am demokratischen Prozess in Eschborn teilnehmen und sich einbringen: „Sie sollen über ihren Beirat auch die Chance haben, ihre eigenen Themen über die Ausschüsse in die politischen Gremien einzubringen. Das ist wichtig und richtig, und die politische Arbeit hier vor Ort zeigt, dass sie eher einen aktiven Part innerhalb der Gesellschaft darstellen.“

 

Bei der diesjährigen Kommunalwahl gaben knapp zwölf Prozent der Ausländerinnen und Ausländer in Eschborn ihre Stimme für den Ausländerbeirat ab. Dass die Wahlbeteiligung damit deutlich höher war als vor fünf Jahren - damals lag sie bei gerade mal 4,62 Prozent -, freut den Bürgermeister. Unterstützen will er auch den Vorschlag des Beirats, Deutschkurse für Mitbürgerinnen und Mitbürger, die hier im Arbeitsverhältnis stehen, anzubieten: "Diese sollen abends stattfinden, und aktuell klären wir, wie hoch der Bedarf ist und auf welchem Sprachniveau sich die Interessenten befinden."