Künstler Reiner Seliger entwickelt in den Oberwiesen ein Kunstwerk für Eschborn

Der Künstler Reiner Seliger entwickelt in den Oberwiesen ein Kunstwerk für Eschborn. Nicht nur Steine des ehemaligen Bauhofs, sondern auch Abbruchmaterial aus anderen Eschborner Häusern fließen in das Kunstwerk mit ein.

Der Bitte des Künstlers, Material zu sammeln, sind viele Bürgerinnen und Bürger nachgekommen. Die Idee zu dem Kunstwerk entstand während eines Kunstgespräches im Rahmen der Sommerausstellung 2020 „Bricks and Stones“. Die Arbeiten haben mit dem Bau der Fundamente Anfang dieser Woche begonnen, sie dauern rund sechs Wochen. Der Standort der neuen Skulpturen befindet sich auf einem Wiesenstück am verlängerten Dörnweg. Es sollen auch wieder Kunstgespräche stattfinden. Nähere Informationen hierüber werden in Kürze veröffentlicht.

Stein für Stein sollen drei unterschiedlich dimensionierte zylinderförmige, skulpturale Körper entstehen. Die drei unterschiedlich hohen Skulpturen verbleiben als fester Bestandteil der Skulpturenachse. Der Aspekt des „Bauens“ steht an erster Stelle: Seliger entwickelt die Gestalt der Skulpturengruppe erst im Bauprozess, er schichtet die Steine von Hand, ohne technische Hilfsmittel. Alles hängt von dem recycelten Abbruchmaterial ab.

Mit der Einbindung von Ziegel und Backsteinen wird die Erinnerung an die Vergangenheit Eschborns bewahrt.

Der Blick in die Historie der Stadt offenbart eine lange Tradition der Ziegel-, besser Backsteinherstellung: Seit dem 19. Jahrhundert gab es verschiedene Ziegeleien, die größte und bedeutendste Ziegelei war die der Gebrüder Philipp und Balthasar Helfmann -später Hochtief- die 1875 gründet wurde und bis Ende des Jahres 1973 Ziegel produzierte. Das ehemalige Areal ist heute mit einem Gewerbegebiet -dem Gelände rund um den neuen Globus-Markt- überbaut. Zur Erinnerung an den Gründer und Erbauer der Ziegelei wurde die erschließende Straße „Philipp-Helfmann-Straße“ genannt.

Der 1943 in Löwenberg in Schlesien geborene Reiner Seliger studierte von 1964 bis 1969 Industrial Design an der Folkwang-Hochschule in Essen und lehrte als Dozent am National Institute of Design in Ahmedabad, Indien, später in London, Mailand, Florenz und Düsseldorf.