Die Schlacht bei Eschborn (1389)

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wuchsen die Spannungen zwischen Rittern und Adel auf der einen Seite und den nach Unabhängigkeit strebenden Städten auf der Anderen. Die Streitigkeiten endeten häufig im offenem Kampf, so auch in Eschborn. Die Ritter von Kronberg, die ihren Ursprung und ihre Stammburg hier im Ort hatten und die Freie Reichsstadt Frankfurt bekriegten sich. Aus der Fehde gingen die Kronberger als Sieger hervor.

Die stolzen Ritter ließen viele Jahre nach der Schlacht drei Bilder mit einer Darstellung des Geschehenen malen. Eine Reproduktion des Bildes, das im Original im Historischen Museum in Frankfurt hängt, ist im Erdgeschoss des Eschborner Museums zu sehen, außerdem zahlreiche Ausstellungsobjekte zu der Burg und den Rittern von Eschborn und der „Schlacht bei Eschborn“. Unter diesem Namen ist sie in die Geschichte eingegangen.

Der Hintergrund:

Anfangs eher harmlose Auseinandersetzungen schaukelten sich hoch, es wurde gedroht und eingeschüchtert, bis schließlich die Frankfurter nachts heimlich bei den Kronbergern einfielen und ihnen die Stämme der kostbaren Edelkastanien (Maronen) schälten. Die Lage eskalierte.

Im Mai 1389 zogen die Frankfurter mit fast 2.000 Soldaten und bewaffneten Bürgern in Richtung Kronberg um dort die Burg zu zerstören und die Ritter zu vernichten. Außer angeworbenen Söldnern hatte die Stadt Frankfurt noch ihre Zünfte, die Metzger, Schuster, Schmiede, Schneider Bäcker, Schlosser und Gerber bewaffnet und in den Krieg geschickt. Angeführt wurde das Heer von dem „Herrn Winter von Wasen“, als Oberbefehlshaber. Die Zünfte wurden von einem der Frankfurter Bürgermeister befehligt, die Kriegsknechte kommandierte der Stadthauptmann Philipp Breder von Hönstein.

Die kriegerischen Vorbereitungen:

In Kronberg waren die kriegerischen Vorbereitungen der Frankfurter nicht unbemerkt geblieben und man hatte sich darauf vorbereitet. In ihrer Not riefen die Herren von Kronberg ihre ritterlichen Freunde, den Ruprecht von der Pfalz, Ulrich von Hanau, Cuno von Reifenberg, Klüppel von Elkershausen und Winter von Vilmar mit ihren Männern zur Hilfe, alles kampferprobte Krieger.

Als der Pfalzgraf Ruprecht schließlich mit 200 schwer gewappneten Reitern eintraf, wendete sich das Blatt sofort. Die Frankfurter wurden, trotz zahlenmäßiger Überlegenheit,  in die Fluch geschlagen und auf dem „Streitplacken“, einem Feld in der Gemarkung Eschborn, schließlich vernichtend geschlagen. Auf Seiten der Frankfurter gab es fast 100 Tote, zahlreiche Verletzte und über 620 Frankfurter wurden Gefangen genommen, darunter auch der Schultheiß Winter von Wasen, der Feldhauptmann Philipp Breder und viele andere Mitglieder der besten Frankfurter Familien. Auch die Zünfte gingen fast vollzählig in Gefangenschaft der Kronberger Ritter und ihrer Verbündeten. Sie alle wurden auf den verschiedenen Burgen gefangen gesetzt, in Kronberg, Hanau, Windecken, Babenhausen und in Umstadt.

Das Lösegeld

Erst gegen Zahlung eines immensen Lösegeldes in Höhe von 73.000 Goldgulden, das selbst die reiche Stadt Frankfurt nur in Raten aufbringen konnte, sollten die Geiseln freikommen. Zug um Zug mit der Zahlung wurden die Gefangenen freigelassen. Erst 1394 war das letzte Lösegeld bezahlt und alle Frankfurter wieder frei. Der Anteil der Kronberger am Lösegeld betrug 18.00 Goldgulden, der Rest verteilte sich unter die Mitstreiter.

Bereits im Jahre 1391 kam es zu einem Bündnis- und Friedensvertrag unter den ehemals verfeindeten Parteien.