„Bald hat die Enge ein Ende. Mit diesem Satz habe ich Sie vor fast genau einem Jahr zum ersten Spatenstich für den Neubau des Notfallzentrums begrüßt. Diesem Ziel sind wir bis zum heutigen Tag ein sehr großes Stück näher gekommen. Darüber freue ich mich sehr – aber ganz besonders dürfen sich die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Eschborn und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) freuen.“

Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister und Baudezernent Mathias Geiger die Gäste zum Richtfest des Notfallzentrums am 6. Juni 2019. Wenn die Bauarbeiten weiter planmäßig verlaufen, kann die Freiwillige Feuerwehr Eschborn schon im kommenden Jahr aus den beengten Räumlichkeiten in der Unterortstraße in ein neues, modernes und den aktuellen Anforderungen an eine Feuerwache angepasstes Gebäude einziehen.

„Bis zum heutigen Tage wurden zahlreiche Vergabeverfahren, die Auswahl des Architekten, Nutzergespräche mit der Freiwilligen Feuerwehr, dem Arbeiter-Samariterbund und dem Main-Taunus-Kreis, die Erstellung der Entwurfsplanungen sowie viele weitere Prozesse erfolgreich abgewickelt. Nicht zuletzt musste der zuvor fehlerhaft aufgestellte Bebauungsplan in einem aufwendigen Verfahren korrigiert werden“, berichtete Geiger.

Nach einem jahrzehntelangen Entstehungsprozess wurde das Projekt Mitte 2014 priorisiert. Zunächst wurde in der Verwaltung ein Projektleiter eingestellt. Der Magistrat konnte nach vielfältigen Vorarbeiten der Verwaltung im Jahr 2016 das Architekturbüro Stark mit den Planungsleistungen beauftragen. Im Dezember 2016 wurde der präsentierte Vorentwurf von der Stadtverordnetenversammlung genehmigt. Danach wurden die Planungen fortgesetzt und erste Gewerke ausgeschrieben und beauftragt.

Hauptnutzer des Notfallzentrums in der Oberurseler Straße, das aus drei Teilen besteht, ist die Eschborner Feuerwehr, die mit 6.650 Quadratmetern das größte Gebäude erhält. Der Arbeiter Samariter Bund (ASB) mietet für sein Dienstleistungsangebot eine Fläche von 2.350 Quadratmetern an. Der Bereich für die Rettungswache hat eine Größe von rund 400 Quadratmeter und wurde in enger Abstimmung mit dem neuen Mieter, dem Main-Taunus-Kreis, geplant.

Das Notfallzentrum, das auf einem über 16.000 Quadratmeter großen Grundstück oberhalb des Eschborner Friedhofes in der Oberurseler Straße entsteht, soll im ersten Halbjahr 2020 fertiggestellt sein. Die Bruttokosten liegen zurzeit bei rund 25,2 Millionen Euro.

Die Wärmeversorgung aller Bauteile erfolgt zentral über ein eigenes Blockheizkraftwerk, das im Gebäude der Feuerwehr untergebracht wird. Als Brennstoff ist Gas vorgesehen. Alle Gebäude wurden nach den Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung geplant und werden diese voraussichtlich sogar unterschreiten.

 

Feuerwehr

Im Gebäude der Feuerwehr sind alle brandschutzrelevanten Komponenten untergebracht:

  • Arbeitsplätze für den Stadtbrandinspektor und die hauptamtliche Mitarbeiter
  • KFZ- / Schlosser- / Funk- / Atemschutz- und Schlauchwerkstatt
  • Übungsturm zum Anleitern und zur Schlauchtrocknung
  • Getrennte Räume für die Kinder- und Jugendfeuerwehr inkl. zugehöriger Sanitäranlagen
  • Fitnessraum für ehrenamtliche Mitglieder
  • Aufenthaltsbereich und Umkleideräume für die ehrenamtliche Mitglieder
  • Stabsraum mit Funkplätzen für Großschadenslagen
  • Großer Schulungsraum
  • Stellplätze für 24 Großfahrzeuge

„Die Anforderungen an die Feuerwehr sind in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Die Kameradinnen und Kameraden benötigen heute ein beachtliches technisches Equipment, das bedient, gepflegt und gewartet werden muss. Dazu werden entsprechende räumliche und logistische Möglichkeiten benötigt. Hinzukommen Räume für Schulungen und Versammlungen“, erläuterte der Bürgermeister.

Für den Bau und die Ausstattung der Feuerwehr entstehen alleine Kosten in Höhe von rund 13 Millionen Euro.

 

ASB

Der ASB bringt im Notfallzentrum u.a. folgende Abteilungen unter:

  • Soziale Dienste
  • Breitenausbildung
  • Arbeiter-Samariter-Jugend

„Auch der Arbeiter-Samariterbund wird von dem neuen Standort stark profitieren. Die Notfallversorgung von verletzten oder erkrankten Eschbornerinnen und Eschbornern sowie die Ausbildung in Erster Hilfe standen von Beginn an im Fokus des ASB. Im Laufe der Zeit kamen weitere soziale Bereiche wie Behindertenfahrdienste, Hausnotruf und Menü-Service hinzu. Von der einfachen rein ehrenamtlichen Hilfeleistung mit einem einzigen Krankenwagen ist der ASB Eschborn inzwischen zu einem modernen Unternehmen mit rund 80 hauptamtlichen Mitarbeitern und knapp 20 Fahrzeugen gewachsen. Hinzu kommen etwa 30 motivierte Ehrenamtliche, die in ihrer Freizeit viele verschiedene Dienste leisten“, so Geiger.

 

Rettungswache des MTK

Der Main-Taunus-Kreis mietet die Rettungswache ebenfalls langfristig an. Die Rettungswache ist für den durchgehenden Betrieb geplant. Hier können bis zu drei Fahrzeuge untergestellt werden.

 

„Sowohl den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, als auch den Kolleginnen und Kollegen des ASB, möchte ich an dieser Stelle sehr herzlich für ihre Verdienste und ihr großes Engagement in unserer Stadt danken“, lobte Geiger abschließend.