"Badender" von Christel Lechner und Laura Lechner

Die „Alltagsmenschen“ der Künstlerinnen Christa Lechner und Laura Lechner zeigen Frauen und Männer mittleren Alters oder im letzten Drittel ihres Lebens. Modischer Wandel interessierte sie nicht. Ob in Hose, Hemd, Pullover oder Jackett die Kleidung der dargestellten Männer ist immer zeitlos. Wichtig ist ihnen, dass ihre Bekleidung dem Anlass und ihrem Umfeld entsprechend immer angemessen ist. „Der Badende“, der am Ufer des Westerbachs im Skulpturenpark Niederhöchstadt steht, hat einen Herrenbadeanzug als Bekleidung gewählt und in diesem nostalgischen Badeanzug scheint er sich sehr wohlzufühlen. Außerhalb eines Schwimmbads und an einem öffentlichen Ort scheint der Herr diesen Badeanzug als die passendere und schicklichere Schwimmbekleidung als Badshorts zu betrachten. In gespannter Körperhaltung streckt er seinen Kopf nach vorne als wolle er das Gewässer vor seinem Bad noch überprüfen. Gutgelaunt scheint der Mann im nächsten Moment beide Arme für einen Kopfsprung zu heben. Angesichts des niedrigen Wasserstands des schmalen Bachs ist an einem Sprung oder Schwimmen an diesem Ort niemals zu denken. Und deshalb erscheinen seine ganzen Vorbereitungen zum Baden oder Schwimmen völlig sinnlos zu sein. Doch das Gesicht des Badenden vermittelt Vorfreude und Zufriedenheit, anscheint ist der „Badende“ ein großer Optimist, der sich nicht so schnell entmutigen lässt.
 

Christel Lechners (*1947) künstlerischer Werdegang begann 1978 an der Keramikschule Landshut und der Werkkunstschule Münster. 1982 erlangte sie den Meistertitel als Keramikerin. Tochter Laura Lechner (*1973) schloss 2001 ihre Ausbildung zur Baukeramikerin ab. Ihr Kunststudium führte sie an die Hochschule für Bildende Kunst in Saarbrücken und an die Kunstakademie Düsseldorf, das sie als Meisterschülerin von Peter Doig abschloss.