Stadt bietet Transporthilfe an den Bahnhöfen Eschborn Mitte und Niederhöchstadt an

Planungen für den barrierefreien Umbau schreiten voran

Die mangelnde Barrierefreiheit an den Bahnhöfen Eschborn Mitte und Niederhöchstadt ist schon lange ein Thema. Auch für Bürgermeister Adnan Shaikh und seinen Vorgängern ist die Situation seit vielen Jahren unbefriedigend: „Jede und jeder – egal ob mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen, Fahrrad oder Gepäck – sollte die Möglichkeit haben, den ÖPNV gut und einfach nutzen zu können. Auch die Aufenthaltsqualität ist wichtig. Die Bahnhöfe Eschborn Mitte und Niederhöchstadt werden diesen Punkten leider nicht gerecht. Damit sind wir unzufrieden und pochen dringend auf eine Änderung.“ Für den Umbau der Bahnhöfe ist die Deutsche Bahn als Eigentümerin verantwortlich. Kurzfristige Lösungsvorschläge der Stadt Eschborn – wie z.B. ein Treppenlift – wurden von der DB aus betriebstechnischen Gründen abgelehnt.
 

Ab dem 24. Juli testet die Stadt Eschborn daher ein eigenes Service-Angebot an den beiden Bahnhöfen. Mit einem Vorlauf von 90-Minuten kann dann für Reisenden mit Rollator, Kinderwagen, Fahrrad oder Koffern telefonisch eine Transporthilfe für den Bahnsteigzugang oder -abgang angefordert werden. Die Rufbereitschaft wird zunächst von Montag bis Freitag (außer an Feiertagen) zwischen 10:00 - 18:00 Uhr angeboten. Der Service ist unter der Durchwahl 0173 - 66 88 536 oder 0172 – 66 50 001 erreichbar. Personen, z.B. sitzend in einem Rollstuhl, können nicht transportiert werden.


„Mit dem Angebot wollen wir ein Stück weit den Zugang zu den Bahnhöfen erleichtern und unsere Möglichkeiten als Stadt ausschöpfen“, so Shaikh. Der Service wird zunächst bis Jahresende getestet. Eine Rückmeldung zum Transporthilfe-Angebot ist per Mail an mobilitaet@eschborn.de möglich.


Planungen für den Bahnhof Eschborn sind im vollen Gange

Bereits seit 2021 arbeitet die Deutsche Bahn intensiv an den erforderlichen Planungen zum Umbau des Eschborner Bahnhofs Mitte. Dafür sollen zwei Außenbahnsteige mit Treppen- und Rampenanlagen entstehen. Auch die Verlegung der Fahrgleise und der dazugehörigen Oberleitungen sind durch den Wegfall des Mittelbahnsteigs nötig.


Aktuell werden verschiedene Umsetzungsvarianten mit Kostenaufstellungen hinsichtlich der Personenunterführung zusammengestellt und diskutiert. Die bevorzugte Lösung wird nachfolgend der Stadtverordnetenversammlung präsentiert. Steht dann fest, welche Variante in Eschborn zum Tragen kommt, kann die DB die erforderlichen Planungsschritte fortführen und abschließen. Dabei werden auch die für die Bauarbeiten benötigten Sperrpausen angemeldet und mit Blick auf eine Realisierbarkeit mit längerem Vorlauf geprüft. In Abhängigkeit hiervon sowie vom weiteren Verlauf der Planung und der Ausschreibung der Bauleistungen kann dann ein konkreter Bautermin festgelegt werden, heißt es von Seiten der Deutschen Bahn.


Bahnhof Niederhöchstadt soll bis 2030 barrierefrei werden

Im Rahmen des Bahnhofsmodernisierungsprogramms möchten die Deutsche Bahn, das Land Hessen und die Aufgabenträgerorganisationen RMV und NVV zahlreiche Bahnhöfe in Hessen bis 2030 moderner und für alle Reisenden leichter zugänglich gestalten. Dazu gehört auch der Bahnhof Niederhöchstadt. Um hierbei die Möglichkeiten für die barrierefreie Erschließung dieser Verkehrsstation zu untersuchen, soll eine Machbarkeitsstudie beauftragt werden. Erste Analysen zeigen, dass ein barrierefreier Zugang zum Mittelbahnsteig aus der Personenunterführung heraus mit einer Aufzugsanlage als mögliche Option wahrscheinlich ist.


„Der barrierefreie Umbau der beiden Bahnhöfe liegt in der Verantwortung der Deutschen Bahn. Hier findet aktuell ein regelmäßiger Austausch mit den Projektverantwortlichen statt. Wir hoffen sehr, dass die Planungen weiter zügig vorangehen und der Umbau so schnell wie möglich realisiert werden kann“, so der Bürgermeister.