Dieser Einladung folgten knapp sechzig Kita-Leitungen, stellvertretende Leitungen und weitere pädagogische Fachkräfte der Stadt Eschborn sowie die freien Krippenträger Zwergenburg und Spatzennest.
Prof. Dr. Jörg Maywald, führender Experte für Kinderrechte und Kinderschutz, referierte im Eschborner Rathaus zur Historie von Kinderrechten der letzten Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Er führte Beispiele von Kinderrechtsverletzungen im Kleinen und Großen auf und regte die Teilnehmenden an, Fallbeispiele und Alltagssituationen zu reflektieren und zu überdenken.
Seit 2001 haben Kinder das gesetzliche Recht auf gewaltfreie Erziehung, zuhause ebenso wie in Kitas und Schulen. Dass kein Kind mehr geschlagen, körperlich gezüchtigt oder sexuell missbraucht werden darf und derartige Taten längst strafrechtlich verfolgt werden, ist inzwischen überall bekannt. Wenn es um Gewaltfreiheit geht, ist aber nicht nur die körperliche gemeint. Auch seelische Gewalt in Form von beispielsweise Beschämung, Ausgrenzung, Diskriminierung, Ablehnung, Ausschimpfen, zum Essen zwingen oder Verweigern von emotionaler Zuwendung gehört dazu. Oft passiert dieses Verhalten von Erwachsenen Kindern gegenüber unbeabsichtigt, manchmal aber auch aus einem ungleichen Machtverhältnis heraus oder wenn Grenzen und Bedürfnisse von Kindern nicht beachtet werden.
Nach einem inputreichen Tag und vielen Anregungen verfolgen die Eschborner Einrichtungen den Schutz von Kindern in den Kitas auch konzeptionell weiter. Dazu zählt, dass die pädagogischen Fachkräfte eigene Handlungen reflektieren und gegenseitig auf ihr Verhalten Acht geben.