Der schwere Autounfall des Enkelkindes oder eines nahen Angehörigen und die damit verbundene Geldforderung sollten zur Wachsamkeit auffordern. Bei den Anrufen gehe es meist darum, dass das Enkelkind oder ein anderer Familienangehöriger eine andere Person bei einem Unfall schwer verletzt habe und jetzt dringend und schnell eine Kaution bezahlt werden müsse, ansonsten drohe Gefängnis.
Seniorendezernent Helmut Bauch weist darauf hin, dass es in Deutschland niemals zu solchen Forderungen durch die Polizei oder jemand anderen kommen kann, da in Deutschland nie aufgrund eines Verkehrsunfalls eine Kaution gefordert oder eine Haftstrafe ohne Gerichtsurteil angedroht werde.
Es wird empfohlen, bei solchen Anrufen sofort aufzulegen und das Enkelkind auf der bislang bekannten Telefonnummer zurückzurufen. Gleiches gilt bei Anrufen, bei denen das Enkelkind angeblich ein neues Handy hat und wegen des Kaufs nicht mehr in der Lage ist, andere Rechnungen zu bezahlen – hier werden Oma und Opa meist darum gebeten, aus der Patsche zu helfen. Auch hier gilt es, wachsam zu sein, aufzulegen und das Enkelkind unter der „alten“ Telefonnummer anzurufen und nachzufragen. Es wird dringend davon abgeraten, Geld an unbekannte Personen zu übergeben oder auf unbekannte Konten zu überweisen.
Seniorendezernent Bauch gibt folgende Hinweise:
1. Die 110 auf dem Display des Telefons ist niemals eine Telefonnummer der Polizei.
2. Die Polizei holt kein Geld, Gold oder Schmuck ab! Hier sind Betrüger am Werk.
3. Keine Kaution für Familienangehörige zahlen
4. Auflegen, bzw. die WhatsApp-Nachricht löschen.
Außerdem gibt Bauch zu bedenken, dass die Betrüger, egal bei welcher Masche, gut geschult und ausgebildet sind – deshalb sollte man sich niemals auf eine Diskussion mit diesen Anrufern einlassen. "Spätestens, wenn Geldforderungen erhoben werden, muss man selbst die Sache beenden, bevor ein Schaden entsteht", rät er weiter. Darüber hinaus sollte in solchen Fällen immer die Polizei informiert werden.