Rund 3000 Besucher zählte die Feuerwehr bis zum Abend und die letzten feierten bei Live-Musik der Band „Sounds Like“ bis tief in die Nacht. Über die hervorragende Resonanz auf den „Tag der offenen Tür“ im Notfallzentrum, der am vergangenen Samstag zum zweiten Mal ohne (Corona-)Einschränkungen veranstaltet werden konnte, freute sich Bürgermeister Adnan Shaikh ganz besonders: „Das unterstreicht die Wertschätzung, die die Bevölkerung den Rettungskräften von Feuerwehr, ASB und Katastrophenschutz entgegenbringt. Und das Schöne ist, dass diese Organisationen, so wie sie im Alltag und im Einsatz reibungsfrei Hand in Hand zusammenarbeiten, auch diesen Tag hier gemeinsam perfekt organisiert haben.“
So wurde die Fahrzeughalle der Feuerwehr leergeräumt und mit Tischen und Bänken bestückt, so dass das kulinarische Angebot – Bratwurst und Steak vom Grill, Chicken Nuggets und Pommes sowie Kuchen und natürlich Getränke – bequem im Sitzen genossen werden konnte. Beim ASB lag der Fokus auf Spiel und Spaß für die Kinder. Hier wurde also geschminkt, gebastelt und gemalt, außerdem gab es Hüpfbälle und Stelzen, und bei einer Tombola konnte einiges gewonnen werden. Auf dem Hof warteten zwei Hüpfburgen und unter anderem ein überdimensionales Jenga-Spiel.
Neben einem von insgesamt 22 „Wünschewagen“ deutschlandweit präsentierte der ASB auch zwei Kameradrohnen, die in erster Linie für die Personensuche oder zur Lageerkundung eingesetzt werden. Diese sind zwar im Rheingau-Taunus-Kreis stationiert, können aber auch vom Main-Taunus-Kreis angefordert werden. Shaikh ließ sich die Technik näher erläutern und erfuhr, dass eine solche Drohne bei Neuanschaffung rund 20.000 Euro kostet und im Einsatz von vier Personen gleichzeitig bedient werden muss: Pilot, Kamera-Operator, „Spotter“, der den Luftraum beobachtet, und jemand, der sich beispielsweise um den Funkverkehr und geladene Akkus kümmern muss.
Eine der Hauptattraktion für Klein und Groß waren aber – neben den Führungen durch die Gebäude – die zahlreichen Fahrzeuge, die von außen und innen bestaunt werden durften. Bereitwillig wurden den Interessierten alle Gerätschaften erklärt, und wer wollte, konnte auch mal am Steuer eines Rettungswagens oder eines Löschfahrzeugs Platz nehmen oder auf einem ASB-Motorrad sitzen.
Nicht zuletzt die Übungen wollte niemand verpassen: Während die Jugendfeuerwehr die Rettung eines Verunfallten aus einem PKW zeigte, durfte die Einsatzabteilung später das Auto mittels Schere und Spreizer komplett zerlegen.
Mit Blumen geschmückt war ein nagelneues Fahrzeug, das sich für Mannschaftstransporte eignet und nach einem kurzen Grußwort von Stadtverordnetenvorsteher Markus von Sternheim im Beisein von Landtagsabgeordnetem Christian Heinz von Bürgermeister Shaikh an die Feuerwehr übergeben werden konnte. Wehrführer Frank Christian freute sich über diese Ersatzbeschaffung, da in absehbarer Zeit ein anderes Fahrzeug ausgemustert werden muss. Stadtbrandinspektor Stefan Leder wies darauf hin, dass mit 426 Einsätzen im vergangenen Jahr ein Rekord aufgestellt wurde, und lobte seine Mannschaft: „Trotz dieser Belastungen hatten die Kameradinnen und Kameraden auch noch Zeit, um Lehrgänge zu besuchen, das ist eine große Leistung!“ So konnten über ein Dutzend Feuerwehrmänner und -frauen befördert – und mit der Verabschiedung von Klaus Schierholz aus dem aktiven Dienst ein weiteres Mitglied in der Alters- und Ehrenabteilung begrüßt werden.
Das große Engagement der zum größten Teil ehrenamtlichen Feuerwehrleute hob Shaikh hervor: „Das neue Gebäude hat auf jeden Fall merklich magnetisch gewirkt, denn in den Zeiten der Pandemie gab es einen hohen Zulauf an ehrenamtlichen Kräften. Die Räumlichkeiten werden deutlich stärker frequentiert, und viele verbringen hier mehr Zeit – auch dank des Fitnessraums, den der Feuerwehrverein eingerichtet hat, und der WLAN-Verfügbarkeit. Alle zeigen eine überdurchschnittliche Bereitschaft, die Abläufe zu perfektionieren, und so werden auch nach drei Jahren, in denen das Notfallzentrum an diesem Standort in Betrieb ist, Verbesserungspotenziale herausgearbeitet.“ Da die städtischen Liegenschaften in puncto Nachhaltigkeit optimiert werden, sei zudem geplant, auf den Dächern von Feuerwehr und ASB Photovoltaikanlagen zu installieren.
Übrigens konnte trotz des Trubels auf dem gesamten Gelände die Einsatzbereitschaft der ASB-Rettungswache während des gesamten Tages aufrechterhalten werden.