Im Fokus steht eine verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Finanzpolitik, die sich den globalen wirtschaftlichen Herausforderungen stellt, gleichzeitig aber wichtige Investitionen in die lokale Infrastruktur vorsieht.
„In einer Zeit globaler Unsicherheiten übernehmen wir Verantwortung für die finanzielle Stabilität und nachhaltige Entwicklung unserer Stadt“, betonte Bürgermeister Shaikh in seiner Rede. Der vorgelegte Doppelhaushalt basiert auf stabilen Einnahmen und setzt auf langfristige Investitionen in Eschborns Infrastruktur, Bildung und sozialen Zusammenhalt.
Konsolidierung und Investitionen trotz Herausforderungen
Im Jahr 2025 rechnet die Stadt Eschborn mit einem leichten Überschuss von rund 823.000 Euro, während für das Jahr 2026 ein Defizit von etwa 11,2 Millionen Euro erwartet wird. Trotz dieser Differenz stellt der Haushalt eine solide Grundlage für die Zukunft dar, da er von den Überschüssen der vergangenen Jahre profitiert. Seit 2020 konnte die Stadt einen Gesamtüberschuss von mehr als 116 Millionen Euro erwirtschaften.
„Die Herausforderungen der kommenden Jahre sind groß. Insbesondere die steigenden Umlageverpflichtungen, höhere Personalkosten sowie zusätzliche Aufwendungen im sozialen Bereich belasten den Haushalt erheblich. Dennoch bleiben wir unserer Linie treu und halten alle Steuern und Gebühren stabil, um die Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen in diesen anspruchsvollen Zeiten nicht zusätzlich zu belasten“, so Shaikh weiter. Einschränken müsse er dies zum Thema Grundsteuer. Durch die Grundsteuerreform komme es zu Änderungen. Die zu verändernden Grundsteuerhebesätze blieben aufkommensneutral, es werden also keine Mehreinnahmen durch die Stadt erzielt. Aufgrund der Methodik der Berechnung der Grundsteuermesszahl wird es bei einigen Bürgerinnen und Bürgern zu Mehrbelastungen kommen, dafür werden andere im selben Maße entlastet. Dies sei Folge der gesetzlichen Vorgaben.
Wichtige Investitionsprojekte für die Stadtentwicklung
Für die kommenden Jahre sind umfangreiche Investitionen geplant, die Eschborn weiter voranbringen sollen. Der Doppelhaushalt sieht ein Investitionsvolumen von 50,5 Millionen Euro für das Jahr 2025 und 62,5 Millionen Euro für das Jahr 2026 vor.
Unter Berücksichtigung von Verpflichtungsermächtigungen, die für laufende Investitionsprojekte eingeplant werden, ergibt sich ein umfassendes Maßnahmenprogramm. Für das Jahr 2025 beträgt der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen 169,3 Millionen Euro und für das Jahr 2026 sind 123,7 Millionen Euro für die Umsetzung laufender Projekte.
Zu den größten Projekten zählen der Neubau der Stadthalle und Bücherei, die Sanierung und Erweiterung des Rathauses, der Ausbau des Wiesenbads mit einem 50-Meter-Becken sowie zahlreiche weitere Maßnahmen im Betreuungs- und Sozialbereich. Doch auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur durch die laufenden Bauarbeiten der Regionaltangente West und der geplante Umbau des Bahnhofs Eschborn Mitte stellen wichtige Zukunftsprojekte für die Stadt dar. Auch beim Thema Starkregen- und Hochwasserschutz stellt sich die Stadt breiter auf, um die Bürgerinnen und Bürger vor den Folgen zunehmender Extremwetterereignisse zukünftig besser schützen zu können.
Nachhaltige Finanzpolitik und Chancen für die Zukunft
„Trotz der finanziellen Herausforderungen haben wir es geschafft, unsere Rücklagen auf einem hohen Niveau zu halten“, erklärte Shaikh. Die Rücklagen der Stadt werden Ende 2025 bei 595 Millionen Euro liegen und sich bis Ende 2026 auf 584 Millionen Euro reduzieren.
Der Haushalt wird vor allem durch stabile Einnahmen aus der Gewerbesteuer (245 Mio. Euro pro Jahr) und steigende Erträge aus der Einkommen- und Umsatzsteuer getragen. Die Einnahmen aller Steuern machen mehr als 91 % des Gesamtvolumens aus, was Eschborn eine solide finanzielle Basis bietet.
Abschluss und Ausblick
„Mit diesem Doppelhaushalt setzen wir klare Prioritäten: Wir fokussieren uns auf nachhaltige Investitionen und die Abarbeitung von lange aufgeschobenen Projekten, um Eschborn zukunftssicher und lebenswerter zu machen. Gleichzeitig tragen wir den Risiken Rechnung, die uns durch Inflationsdruck und Fachkräftemangel begleiten werden“, schloss Bürgermeister Shaikh. Sichergestellt werde auch, dass das so wichtige Ehrenamt im Eschborner Vereinsleben, wie in den Vorjahren, großzügige Unterstützung erhält. „Die vielen ehrenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürger in Eschborn und Niederhöchstadt sind die Garanten für die hohe Lebensqualität in unserer Stadt.“
Die Stadt Eschborn bleibt trotz aller Herausforderungen auf einem stabilen finanziellen Fundament und plant, auch in Zukunft die hohe Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu sichern.
Überblick über Planzahlen:
Einnahmen
Die Gewerbesteuererträge werden 2025 und 2026 auf 245,0 Mio. Euro (2024: 240,0 Mio. Euro) angesetzt. Zweitgrößte Einnahmequelle ist der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 21,9 Mio. € (2025) und 23,2 Mio. € (2026).
Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer erhöht sich deutlich auf 14,3 Mio. Euro in 2025 und 2026 weiter auf 14,5 Mio. Euro (2024: 11,9 Mio. Euro) – der Ansatz für die Erträge aus der Grundsteuer B bleibt für beide Haushaltsjahre konstant mit 2,9 Mio. Euro (2024: 2,9 Mio. Euro).
Somit belaufen sich die Einnahmen aus Steuern und aus steuerähnlichen Erträgen auf insgesamt 284,6 Mio. Euro für 2025 und 286,1 Mio. Euro für 2026 (2024: 275,9 Mio. Euro). Gemessen an den gesamten Einnahmen sind das über 92,4 Prozent.
Ausgaben
Die Umlageverpflichtungen an den Kreis bilden mit insgesamt 99,9 Mio. im Jahr 2025 und 108,1 Mio. Euro im Jahr 2026 (2024: 101,3 Mio. Euro) den größten Ausgabenblock: Die Kreisumlage beträgt 2025 65,1 Mio. Euro und 2026 71,9 Mio. Euro (2024: 66,3 Mio. Euro) und die Schulumlage 34,3 Mio. Euro in 2025 und 38 Mio. Euro in 2026 (2024: 35 Mio. Euro).
Die Gewerbesteuerumlage mit jährlich 26 Mio. Euro (2024: 25,5 Mio. Euro) und die Solidaritätsumlage mit 52,3 Mio. Euro in 2025 und 53,8 Mio. Euro in 2026 (2024: 49,5 Mio. Euro) stellen weiterhin hohe Verpflichtungen für den städtischen Haushalt dar.
Die Personalaufwendungen betragen insgesamt 41,6 Mio. Euro (2025) und 44,3 Mio. Euro (2026) (2024: 38,7 Mio. Euro) und die Versorgungsaufwendungen 1,3 Mio. Euro (2025) und 1,4 Mio. Euro (2026) (2024: 1,1 Mio. Euro).
Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen belaufen sich auf 44,5 Mio. Euro für 2025 und sinken in 2026 auf 42 Mio. Euro (2024: 38 Mio. Euro). Hinzu kommen Abschreibungen in Höhe von rund 9,3 Mio. Euro (2025) und 8,8 Mio. Euro (2026) (2024: 9,3 Mio. Euro). Aufwendungen für Zuweisungen und Zuschüsse sowie besondere Finanzaufwendungen werden in Höhe von 16,7 Mio. Euro (2025) und 18,6 Mio. Euro (2026) (2024: 14,7 Mio. Euro) zur Verfügung gestellt.