Eschborn feiert vier Jahrzehnte deutsch-französische Städtepartnerschaft

Eine Freundschaft, die 40 Jahre andauert, ist etwas ganz Besonderes. Am 11. Oktober 1985 unterzeichneten Bürgermeister Manfred Tomala und Bürgermeister Alain Josse aus Eschborn und Montgeron eine Urkunde, die die damals noch junge Freundschaft zwischen den beiden Städten als offizielle Städtepartnerschaft besiegelte.

Seitdem fand ein reger Austausch zwischen den beiden Städten statt. Besondern eng war die Verbindung seit jeher zwischen den Schulen. „Wer einmal gesehen hat, wie Jugendliche zum ersten Mal Witze in der Sprache des Anderen machen oder gemeinsam ein Projekt vollenden, weiß, dass hier Europa im Kleinen wächst“, erinnerte sich Bürgermeister Adnan Shaikh. Auch an die Sommercamps, bei denen Jugendliche aus allen Partnerstädten europäische Kontakte knüpften, denken viele ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer wieder gerne zurück.
 

Zur Feierstunde anlässlich des 40-jährigen Jubiläums dieser „Jumelage“, der Partnerschaft, am Freitag, dem 16. Mai 2025 im Bürgerzentrum Niederhöchstadt kamen rund 100 geladene Gäste, darunter diehessischeStaatssekretärin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Karin Müller, die in ihrer Rede lobende Worte für das langjährige Engagement in beiden Kommunen fand. Natürlich war auch eine Delegation aus Montgeron anwesend, bestehend aus Mitgliedern des Stadtrats und Bürgermeisterin Sylvie Carillon, sowie eine Delegation aus der maltesischen Partnerstadt Zabbar, angeführt von Bürgermeister Jorge Grech. Viele Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung folgten der Einladung ebenfalls. Die Gäste durften sich zu diesem besonderen Anlass in das Goldene Buch der Stadt Eschborn eintragen. Ein Bildschirm am Eingang zum Saal zeigte Impressionen aus den Jahren seit der Verschwisterung.
 

Der erste Programmpunkt des Abends war die gemeinsame Einweihung eines Wegweisers am Eingang des Skulpturenparks an der Steinbacher Straße mit Schülerinnen und Schülern der Heinrich-von-Kleist-Schule. Während das Tuch, das den Wegweiser zuvor verdeckte, entfernt wurde, schickten die Jugendlichen Luftballons mit Grüßen und guten Wünschen auf die Reise nach Montgeron. Der Wegweiser zeigt die Entfernung zu allen drei Partnerstädten in Frankreich, Malta und Portugal. 
 

Anschließend hielt Bürgermeister Adnan Shaikh im Bürgerzentrum eine Festrede. In zwei Sprachen – auf Deutsch und einige Passagen auf Französisch - würdigte er nicht nur die langjährige Städtepartnerschaft, sondern vor allem die Menschen, die diese Freundschaft all die Jahre am Leben hielten – als Mitglied im deutschen oder früheren französischen Städtepartnerverein, in den Schulen, als Gastfamilien, in den Vereinen, die Künstlerinnen und Künstler und Musikerinnen und Musiker, die bereits in der jeweils anderen Stadt ausstellten oder auftraten. Selbst zwischen den Feuerwehrleuten gab es bereits einen Austausch. Zur Not verständigte man sich dabei durch Zeichensprache oder Bilder, wie eine Anekdote besagt. „Was Staatslenker auf der großen Bühne tun, leben wir hier im Kleinen: Vertrauen aufbauen, Brücken schlagen, Konflikte mit Mut und Kreativität lösen. Wenn Schülerinnen und Schüler der Heinrich-von-Kleist-Schule mit ihren Freundinnen und Freunden aus dem Lycée Rosa-Parks darüber diskutieren, was Demokratie bedeutet, ist das gelebte europäische Handlungsfähigkeit“, so Shaikh.
 

Zusammen mit Bürgermeisterin Sylvie Carillon unterzeichnete er anschließend eine Urkunde zur Bestätigung und Fortführung der Städtepartnerschaft. 
 

Im feierlichen Rahmen des Städtepartnerschaftsjubiläums wurde zudem ein Mann ausgezeichnet, der über die Jahre hinweg bis heute intensiv und mit großem Einsatz die städtepartnerschaftlichen Beziehungen unterstützt und gepflegt hat, bereits viele Male mit Jugendlichen zum Kunstwettbewerb „Square Painting“ nach Portugal flog und als ehemaliger Museumsleiter diverse Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstlern im Stadtmuseum begleitete: Für seine Verdienste erhielt Gerhard Raiß – für ihn an diesem Abend völlig überraschend – die Ehrenmedaille der Stadt Eschborn.
 

Die Gäste aus den Partnerstädten verbrachten das Wochenende in Eschborn und besuchten die Kronberg Academy und das Eschenfest.