„Finale 1945 Frankfurt a. M.“

Hanny Frankes „Trümmerbilder“ im Museum der Stadt Eschborn

Die Frankfurter Altstadt lag nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern. Der Maler Hanny Franke (1890-1973), der später in Eschborn wohnte, dokumentierte die zerstörten Häuser und Kirchen in Zeichnungen, Aquarellen und Ölgemälden. Über diese Werke schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schon bald: „Diesen Bildern wird einmal eine historische Bedeutung zukommen.“ Die Zeitung sollte Recht behalten. Die Werke, die heute der Stadt Eschborn gehören, sind tatsächlich einzigartige Dokumente. Sie werden nun erstmals in größerem Umfang und Zusammenhang gezeigt.
 

Hanny Franke gab allen seinen Werken genaue Bezeichnungen, und so stammt auch der Titel der Ausstellung „Finale 1945 Frankfurt a. M.“ von Franke selbst. Mit diesen Worten betitelte er das Bild eines Trümmerhaufens. Damit drückte er auch aus, dass der von den Nazis propagierte „Endsieg“ nur ein verheerendes „Finale“ herbeiführte.
 

Viele Frankfurter Häuser waren beschädigt oder verschwanden durch die Bombardierungen für immer. Hanny Franke hielt die Ruinen im Bild fest. Besonders eindrucksvoll sind das Gerippe des Domes oder die weiten Blicke quer über die Trümmer der Altstadt – ein Blickfeld, das es nur damals gab. Aber neben den Bildern der Verwüstung gibt es noch ganz andere: In vielen der Gemälde wirken die Trümmerbauten wie romantische Ruinen im Wald; ihre roten Sandsteinmauern ragen verwunschen aus grünen Büschen. Franke schuf so wunderbare Bilder und verstörend schöne Ansichten; sie zeugen vor allem von der Liebe des Künstlers zur alten Stadt am Main. Um etwas von ihr zu bewahren, versuchte Hanny Franke aus den Schuttbergen zu retten, was er konnte, und sammelte es ein: Bodenfliesen, Schnitzereien und Steinfragmente. Diese werden nun erstmals in einer Ausstellung gezeigt.
 

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Dienstag, dem 6. Mai 2025, um 19.00 Uhr im Museum der Stadt Eschborn statt. Anlass ist der 80. Jahrestag des Kriegsendes. Bürgermeister Adnan Shaikh wird dazu eine Gedenkrede halten. Anschließend gibt Museumsleiter Dr. Peter Lingens eine kurze Einführung in die Ausstellung.
 

Die Ausstellung „Finale 1945 Frankfurt a. M.“ – Hanny Frankes Trümmerbilder ist vom 7. Mai bis 17. August zu sehen; die Öffnungszeiten des Museums sind Mittwoch und Samstag 15 bis 18 Uhr und Sonntag 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.