Greensill-Insolvenz: Gläubigerversammlung zusammengetreten - Eschborn anwaltlich vertreten

Am Dienstag, dem 8. Juni 2021, trat auf Einladung des Insolvenzverwalters erstmals die Gläubigerversammlung in Bremen zusammen. Die Stadt Eschborn wurde dort anwaltlich vertreten, um ihre Interessen bestmöglich und fachkundig wahrnehmen zu können.

„Wir haben mit unserm Anwalt die Sitzung intensiv vor- und nachbereitet,“ erklärt Bürgermeister Adnan Shaikh, „und für uns gibt es zwei zentrale Botschaften. Nach dem aktuellen Stand der Dinge ist nicht von einem Totalverlust bei den bei der Greensill-Bank angelegten Geldern auszugehen.“ Man müsse jedoch von einem sehr langwierigen und komplexen Verfahren ausgehen. Es könne bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen, bis es abgeschlossen sei. Zum jetzigen Stand könne man zumindest nach den Aussagen des Insolvenzverwalters davon ausgehen, dass man einen Teil des Geldes der Stadt Eschborn zurückerhalten werde.

„Darüber hinaus hat die Staatsanwaltschaft Bremen strafrechtliche Ermittlungsverfahren wegen Bilanzfälschung und betrügerischer Überschuldung unter anderem gegen ehemalige Vorstandsmitglieder der Greensill-Bank AG aufgrund einer Anzeige der BaFin eingeleitet. Dies zeigt, dass wir hier nicht etwa einer unverschuldeten Bankenpleite zum Opfer gefallen sind, sondern möglicherweise Opfer von Straftaten geworden sind,“ erläutert der Bürgermeister.  

Auch wenn die Stadt Eschborn sich sicher ist, dass der profilierte Insolvenzverwalter Dr. Michael Frege die Interessen aller Geschädigten im Blick habe, zeigte sich Bürgermeister Shaikh von der fehlenden Vertretung der Kommunen im Gläubigerausschuss enttäuscht. „Der von den betroffenen Städten ausgewählte gemeinsame Kandidat als Vertreter für die Kommunen wurde leider nicht gewählt. Allerdings wurde ein Vertreter auf Vorschlag des Landes Thüringen in den Gläubigerausschuss gewählt, von dem wir uns versprechen, dass er die Interessen der öffentlichen Hand gut vertreten wird.“

Es gelte den Blick nach vorne zu richten. Deshalb werde die Stadt Eschborn das Insolvenzverfahren sehr eng und intensiv verfolgen und bei Bedarf auch den direkten Austausch mit der Insolvenzverwaltung führen. „Wir werden um unser Geld kämpfen“, schließt Bürgermeister Shaikh fest entschlossen.