Mit der „MS Vater Rhein“ bis zur Drosselgasse

Die diesjährige Seniorenschifffahrt brachte 400 Gäste nach Rüdesheim

Genau drei Monate später als ursprünglich geplant konnte die Seniorenschifffahrt endlich stattfinden. Anfang Juni hatte das Rheinhochwasser der jährlich stattfindenden Veranstaltung einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, aber dieses Mal gab es nur von oben etwas zu viel Wasser, denn der bei strahlender Sonne und hohen Temperaturen gestartete Ausflug endete am späten Nachmittag mit einem kräftigen Gewitterschauer.
 

Das wechselhafte Wetter und die herausfordernden Rahmenbedingungen taten dem Erlebnis jedoch keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. „Es war ein rundum gelungener Tag“, zeigte sich auch Bürgermeister Adnan Shaikh hoch zufrieden – und dankte insbesondere Angelika Worgull von der städtischen Kulturabteilung und Seniorendezernent Helmut Bauch: „Beide haben das ganz großartig organisiert und dafür gesorgt, dass nach der kurzfristigen Absage im Juni jeder Einzelne der rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer telefonisch über die Terminverlegung informiert wurde!“ Die für zehn Euro erworbenen Karten behielten natürlich ihre Gültigkeit.


Los ging es also am Dienstag, dem 3. September 2024 um 9 Uhr morgens mit insgesamt acht Reisebussen, die von verschiedenen Treffpunkten in Eschborn und Niederhöchstadt aus starteten. Ein wenig traurig waren Bauch und Worgull, dass von den 450 angemeldeten Personen nur rund 400 erschienen waren, denn ansonsten hätten weitere interessierte Personen von der Warteliste nachrücken können.


Jeder bekam bei Abfahrt ein zur Bus-Beschilderung farblich passendes Armbändchen sowie einen Stadtplan von Rüdesheim. Rasch ging es dann über die Autobahn in die weltbekannte Weinstadt im Rheingau und mit einem kurzen Spaziergang vom Parkplatz zum Anleger, wo das Schiff „MS Vater Rhein“ der Bingen-Rüdesheimer Fahrgastschifffahrt – vom nächtlichen Regen frisch gewaschen – gerade festmachte.


Die Seniorinnen und Senioren nahmen anschließend Platz. Wer in einem Bus mit ungerader Nummer gesessen hatte, nahm auf dem Oberdeck Platz. Insassen der „geraden“ Busse gingen auf das Hauptdeck unten. Auf dem Sonnendeck ganz oben ließ sich die Aussicht natürlich am besten genießen.


Zu sehen gab es mal wieder reichlich, denn während der vierstündigen Schifffahrt durch das UNESCO-Welterbe Rheintal in Richtung Loreley und zurück kommt man an unzähligen berühmten Weinlagen und etlichen Burgen vorbei. Da schmeckte das Mittagessen doppelt gut: Serviert wurden ein knackfrischer Salat und zum Hauptgang wahlweise Gulasch, Lachs oder Grüne Soße mit Ei. Auf jedem Tisch standen zwei Flaschen Wasser, die aufgrund der heißen Temperaturen von der Stadt Eschborn gesponsert worden waren, und alle weiteren Getränke sowie Eis oder Kuchen zum Dessert zahlte dann jeder selbst.
 

Die bei diesen Veranstaltungen schon vertraute Band „Hollywood Connection“ hatte eine Zwei-Mann-Combo geschickt, die mit Bass und Saxophon für viel Stimmung sorgte. So konnte beispielsweise zur Melodie von „Que Sera, Sera“ der Refrain „Was ist es am Rhein so schön!“ von allen mitgesungen und -geschunkelt werden. Nicht zuletzt trugen sechs Rettungskräfte des ASB, die vorsorglich mit an Bord gekommen waren, dazu bei, dass sich alle gut umsorgt fühlen durften.


Zurück in Rüdesheim waren dann noch knapp zwei Stunden Zeit für einen individuellen Bummel, einen Besuch im Eiscafé oder sogar eine Fahrt mit der Sesselbahn hoch zum Niederwalddenkmal. Viele wurden dabei von einem Wolkenbruch überrascht, aber dank Regenschirmen und -capes – manche davon rasch aus einem Müllbeutel gebastelt – trafen alle wohlbehalten wieder am Busparkplatz ein. Ein paar wenige mussten allerdings am Niederwalddenkmal ausharren, bis die Bahn wieder fahren durfte, aber ein Bus wartete so lange, bis auch diese Gruppe wieder an Bord war.


Gegen 18.15 Uhr waren die meisten bester Stimmung zurück in Eschborn, und Shaikh freute sich mit ihnen: „Die gesamte Atmosphäre war so positiv, wir hatten angenehme Gespräche, und es ist schön zu hören, dass unsere Gäste so sehr wertschätzen, was wir hier tun!“