Hanny Franke sammelte unter anderem gern Darstellungen von Künstlern in ihrem Atelier, sogenannte „Atelierszenen“. Ein besonders schönes und großes Exemplar ist die „Atelierszene“ des Straßburger Maler Lothar von Seebach (1853–1930). Sie zeigt drei Männer bei der Diskussion über ein Gemälde, durch die Fenster erkennt man die Stadt Straßburg. Dieses Bild löste Begeisterung bei einem Kunsthistoriker aus Köln aus, als er das Museum der Stadt Eschborn besuchte. Der Eschborner Museumsleiter Peter Lingens bot dem Kollegen an, über das Gemälde zu schreiben und es so bekannt zu machen. Die Kunstsammlung im Museum ist nämlich so groß, dass ein Autor allein gar nicht alles erforschen kann.
Gesagt, getan und in der Woche vor Ostern erschien der Text in den „Mitteilungen. Journal des Museumsverbandes Hessen“. Noch in derselben Woche meldete sich nicht nur ein Nachfahre des Malers Lothar von Seebach im Museum und kündigte seinen Besuch in Eschborn an. Auch die in Straßburg erscheinende Zeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“, eines der größten Blätter Frankreichs, meldete sich, um über das Gemälde des Straßburger Malers zu berichten. Der Artikel in der französischen Zeitung wird vermutlich weiteres Interesse an dem Gemälde und der Sammlung in Eschborn hervorrufen.
Das Gemälde ist momentan nicht im Eschborner Museum ausgestellt, denn die Dauerausstellungen haben andere Themen. Falls jemand aus Eschborn das Gemälde jedoch sehen will, wird der Museumsleiter das Kunstwerk sehr gern vorführen.