Mehr Fördermittel als je zuvor, nämlich 800.000 Euro, stellte die Eschborner Stadtverordnetenversammlung für Klimaschutz- und Energiesparmaßnahmen der Bürgerinnen und Bürger für das Jahr 2023 bereit. Doch der Wille der Eschbornerinnen und Eschborner, energetische Sanierungen wie Wärmedämmung und Fenstertausch oder Installationen von Photovoltaikanlagen und Wallboxen durchzuführen, übertrifft die positivsten Erwartungen. Rund 5 Millionen Euro umfassen die gesamten Investitionen der bis Mitte Juli 2023 bewilligten Maßnahmen.
Erste Stadträtin Bärbel Grade erläutert: "Unsere Klima-Ziele, wie die Energieeffizienz im Gebäudebereich zu steigern und den privaten Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen, aber dabei die Bürgerinnen und Bürger nicht allein zu lassen, haben wir in Eschborn zu einem großen Teil erreicht. Allerdings sind durch den Run auf das Förderprogramm die für dieses Jahr bereitgestellten Mittel schon jetzt vergeben. Weitere Förderanträge können daher im laufenden Jahr 2023 nicht mehr gestellt werden.
Bereits bewilligte Anträge sind von diesem Stopp aber nicht betroffen. Die Auszahlungen für bewilligte und durchgeführte Maßnahmen sind im Rahmen der Haushaltsmittel gewährleistet. Fortgesetzt wird zudem die kostenlose Energieberatung der Stadt Eschborn.“
Antragstellende, deren Antrag dieses Jahr nicht mehr angenommen bzw. berücksichtigt wird, erhalten eine individuelle Rückmeldung über das weitere Vorgehen. Für das Jahr 2024 stehen eine Novellierung der Richtlinie und die Bereitstellung neuer Fördermittel im Zuge der Haushaltsberatungen an. Anträge können dann wieder ab Januar 2024 auf Basis der neuen Richtlinie gestellt werden.
Die Stadt Eschborn unterstützt mit ihrer Förderrichtlinie seit über zehn Jahren Eschborner Haushalte bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, zum Beispiel zur energetischen Gebäudesanierung und zur Förderung von erneuerbaren Energien. Im Vorjahr 2022 wurden 235 Anträge mit insgesamt 600.000 Euro gefördert.
Im ersten Halbjahr 2023 wurde die Installation von 83 Dach-Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 850 Kilowattpeak, Batteriespeichern mit einer Speicherkapazität von 717 kWh, 70 Balkonkraftwerken, 63 privaten Ladestationen und 13 Heizanlagen mit Wärmepumpen bewilligt.
"Die private Investitionsbereitschaft der Eschborner Bürgerinnen und Bürger in energetische Sanierungen und den Ausbau der erneuerbaren Energien ist überdurchschnittlich hoch und es zeigt sich, welch hohen Anreiz eine eigene städtische Förderrichtlinie für energetische Maßnahmen darstellt, die letztlich dem Klimaschutz dienen. So wurden beispielsweise seit Einführung der Eschborner Solarförderung 203 neue Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1,8 Megawattpeak mit einer Förderung bedacht, hinzukommen noch 125 Balkonkraftwerke", freut sich Klimaschutzmanager Edmund Flößer-Zilz. "So sehen wir die derzeitige Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da wir derzeit keine neuen Anträge bewilligen können, obwohl das Interesse und die Nachfrage nach unseren Fördermitteln weiterhin sehr hoch sind".
Unabhängig von dem Antragsstopp bis zum Jahresende 2023 können Bürgerinnen und Bürger weitere Förderungen und Sanierungsmittel beim Bund und beim Land beantragen. Individuelle Termine bei der kostenlosen Energieberatung der Stadt Eschborn können mittwochs von 9 bis 17 Uhr und donnerstags von 9 bis 12 Uhr unter 06196 490-590 vereinbart werden.