Der Stadtverwaltung ist es wichtig, maximale Transparenz bei allen Planungsschritten zu gewährleisten. Daher werden die Fragen, die nach dem Beschluss vereinzelt an die Stadtverwaltung gerichtet wurden, in einem FAQ auf der Bauprojektwebseite beantwortet.
Eine Frage, die die Verwaltung erreichte, bezieht sich auf die Kostensteigerung von anfänglich 57 Mio. Euro auf letztendlich über 135 Mio. Euro. Die erste Schätzung von 57 Mio. Euro bezieht sich auf ein altes Konzept aus dem Jahr 2020, das allein wegen der städtebaulichen Gestaltung nicht mehr mit dem jetzt geplanten Konzept vergleichbar ist. So waren die 57 Mio. Euro für einen einzigen Baukörper inklusive des aktuellen Bestands angedacht. Das neue Konzept bezieht sich auf drei einzelne Baukörper – allein diese Flächensteigerung bringt eine Kostensteigerung von 57 Mio. Euro auf 82,7 Mio. Euro.
Berücksichtigt man auch noch die Baukostensteigerung innerhalb der letzten Jahre, erhöhen sich die Kosten von 82,7 Mio. Euro auf 118,6 Mio. Euro. Hinzu kommen Kosten für notwendige Nebenprojekte. Dazu zählen u.a. die Sanierung der bestehenden Tiefgarage, die Neuerschließung der Gebäude Rewe und Apotheke sowie die Umverlegung des Kanals vom Rathausplatz in die Unterortstraße. Der städtische Anteil für die Nebenprojekte beträgt 7,45 Mio. Euro – dadurch erhöhen sich die Baukosten auf knapp 126 Mio. Euro brutto. Vergleicht man die angepassten Zahlen der Grobkostenschätzung aus 2020 und der vorliegenden Zahlen aus der vertieften Kostenschätzung der planenden Büros, ergibt sich eine Differenz von ca. 9 Mio. Euro. Diese lässt sich sowohl durch die gestiegenen Anforderungen an die Nachhaltigkeit und den Brandschutz als auch mit einer deutlich höheren Detailtiefe in der Kostenschätzung, z. B. durch Nutzung vorliegender Kostenzahlen für einzelne Gewerke im Vergleich zur Berechnung anhand von Flächen und Gewerke übergreifenden Kostenkennwerten begründen.
Eine weitere Frage, die die Stadtverwaltung erreichte, lautet, ob man nicht noch Kosten einsparen könnte. Als Grundlage für die Planungen dienten die Ergebnisse einer Sondersitzung des Bau- und Umweltausschusses, nach der sukzessive Einsparungen vorgenommen wurden. So wurde in der Planung auf Tagungssäle, eine Spielecke im Foyer sowie einen Eschborn-Shop bzw. eine Eschborn-Ecke verzichtet. Auch die Bühne in der Stadthalle, die zunächst als Großbühne geplant war, wurde verkleinert.
Bereits im September 2023 wurde sich im Bereich der Stadthalle dafür entschieden, keine Empore, keinen Orchestergraben und keine mobile Trennwand zwischen dem Saal und dem Foyer einzubauen. Außerdem wurde die Gesamtkapazität der Stadthalle von 2000 Personen auf 1400 Personen reduziert und es wurde eine reine Catering-Küche statt einer für den Gastronomiebetrieb geeignete Küche eingeplant.
Im Rathaus selbst wurden über 21,5 % Büroflächen gegenüber der bisherigen Fläche eingespart. Zudem bringt ein New-Work-Konzept eine deutlich höhere Flächeneffizienz und den Gewinn an Flexibilität.
Zusätzlich wurden für die Beschlussfassung im Juli 2024 weitere Einsparungspotentiale in Höhe von knapp 10 Mio. Euro aufgezeigt, wovon jedoch keines durch die politischen Entscheider als sinnvoll angesehen wurde, weil es auf den Lebenszyklus betrachtet höhere Kosten mit sich bringen würde.
Für das Projekt wird eine DGNB-Nachhaltigkeitszertifizierung angestrebt. Eines der wesentlichen Ziele der Zertifizierung liegt auf niedrigen Betriebskosten. Dies betrifft sowohl einen möglichst geringen Energieverbrauch wie auch die Reinigung und Pflege. So sollen die laufenden Kosten in den nächsten Jahrzehnten deutlich geringer sein als heute.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können weitere Fragen und Antworten sowie Informationen zu diesem Großbauprojekt, aber auch zur Alten Mühle und zum Wiesenbad, unter dem Link https://bauprojekte-eschborn.de einsehen.