100 Tage im Amt: Erste Stadträtin Bärbel Grade zieht erste Bilanz

„Nach meinen ersten 100 Tagen als Erste Stadträtin von Eschborn ist meine Bilanz positiv. Ich wurde von allen Seiten offen und freundlich empfangen und aufgenommen und konnte in dieser Zeit mein Dezernat und die hier schon deutlich länger als ich arbeitenden Menschen gut kennenlernen“, lautet das Fazit von Bärbel Grade, die am Dienstag, dem 19. April auf den Tag genau ihre ersten 100 Amtstage vollendet hat.

Kinder- und Jugendarbeit

 

In der zweiten und dritten Woche ihrer Amtszeit hat Grade die 13 städtischen Kitas besucht und sich so einen ersten Eindruck von den vielfältigen Betreuungsangeboten in Eschborn verschafft. „Gefreut und beeindruckt hat mich hier immer wieder, mit wieviel Engagement, Kreativität und Professionalität eine den Kindern und ihren Eltern gerecht werdende Betreuung auch unter den Corona-Bedingungen stattfindet“, lautet das Lob der neuen Sozialdezernentin.  Dem allzu verständlichen Wunsch nach einem hoffentlich baldigen Ende der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen konnte sie sich nur anschließen.

 

Besuche im neuen Jugendhaus und auf dem Abenteuerspielplatz folgten dann mit intensiven Gesprächen mit den Beschäftigten. Auch hier war und ist die Covid-19-Pandemie und der Umgang damit ein Thema: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hochengagiert und passen die Angebote und Konzepte Corona-gerecht an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen an“, sagte Grade.

 

„Persönlich sehr am Herzen liegt mir auch die Grundschule Süd-West und ihr Ausbau zur Ganztagsschule. Meine beiden Töchter sind hier zur Schule gegangen und denken gerne an ihre Zeit dort und im Hort Süd-West zurück. Es hat mich sehr gefreut, als die Schule im Schuljahr 2017/2018 vom Hessischen Kultusministerium mit dem Gütesiegel für Schulen, die hochbegabte Schülerinnen und Schüler besonders fördern, ausgezeichnet wurde“, gesteht Erste Stadträtin Grade.  Die Schul- und Hortkinder konnten im Jahr 2019 die neuen Räumlichkeiten des Erweiterungsbaus beziehen, der direkt an den Altbau der Schule angrenzt. Die Stadt Eschborn hat sich an den Kosten des Neubaus von insgesamt 9,8 Millionen Euro mit vier Millionen Euro beteiligt und damit einen erheblichen Beitrag zum Ausbau des Bildungsstandortes Eschborn geleistet.

 

Der Beginn der COVID-19 Pandemie im Frühjahr 2020 und die daraus resultierenden Einschränkungen verzögerten den weiteren Umsetzungsprozess eines integrierten Konzepts für die Bildungs- und Betreuungsangebote: „Ich setze mich voller Überzeugung dafür ein, dieses Leuchtturmprojekt eines integrierten Ganztagsangebots an der Grundschule Süd-West so umzusetzen, wie es die Eschborner Stadtverordneten in seltener und fraktionsübergreifender Einigkeit bereits vor Jahren beschlossen haben. Es ist in unser aller Interesse, Schülerinnen und Schülern der Grundschule und des städtischen Hortes ein verlässliches und bedarfsorientiertes Bildungs- und Betreuungsangebot bereitzustellen und damit einen Beitrag sowohl zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, als auch zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe zu leisten. Schule und Hort werden so zum Lern- und Lebensort, der eine kontinuierliche und individuelle Förderung der Kinder möglich macht und die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Kinder in ihrer Individualität und Diversität berücksichtigt.

 

Ein Dauerthema sowohl im Präventionsrat, als auch in den Kinderbeiräten ist die Parksituation, bzw. Bring- und Abholsituation im Bereich der Eschborner Grundschulen. Bärbel Grade setzt sich dafür ein, dass Informationskampagnen und Aktionen regelmäßig und aufeinander abgestimmt erfolgen: „Nur langfristige Verhaltensänderungen führen zu einem dauerhaften Erfolg.“

 

Nahmobilität, Fuß- und Radverkehr

 

„Eschborn hat in diesem Bereich noch viel Luft nach oben, um den Fuß- und Radverkehr zu verbessern“, weiß Grade zu berichten. Dies zeigt auch der im Frühjahr beschlossene Nahmobilitätsplan. Die Beteiligung von Interessenvertretungen, wie der AG Radverkehr, des ADFC, des Arbeitskreis Inklusion, des Seniorendezernenten, Kinder- und Jugendbeiräten aber auch von interessierten Eschborner Bürgerinnen und Bürgern ist bei diesem Thema sehr wichtig. Gemeinsamen Ortsterminen kommt hier eine besondere Bedeutung zu, da sich Probleme, Verbesserungsvorschläge, Abwägungen und Umsetzungsplanungen dort oftmals besser besprechen lassen, als beim alleinigen Blick auf Pläne und Dokumente.

 

Auch das, was die Stadt Eschborn für Menschen mit Mobilitätseinschränkung unternimmt, kann sich sehen lassen. Für gute Ausschilderungen in öffentlichen Gebäuden sind alle dankbar. Über Rampen vor den Eingängen freuen sich auch Eltern mit Kinderwagen und eine gute Markierung von Treppenstufen nützt neben Menschen mit Sehbehinderungen auch Seniorinnen und Senioren. Es geht darum, das Bewusstsein für die Belange der Menschen mit Beeinträchtigungen in den Alltag zu integrieren.

 

Im letzten Aktions- und Maßnahmenplan zur Inklusion wurde auch die Anschaffung von inklusiven Geräten für die Eschborner Spielplätze beschlossen. Wie solche Spielgeräte aussehen und funktionieren, sah Bärbel Grade sich gemeinsam mit Kindern der Eschborner Kinderbeiräte, Lasse Autzen vom Gründezernat und der Inklusionsbeauftragten Susanne Däbritz bei einem Ortstermin an.

 

Ukraine-Konflikt und Flüchtlinge

 

„Im zweiten Monat meiner Amtszeit wurde dann mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vieles anders und zu Einrichtungsbesuchen, Antrittsterminen und dem für mich an vielen Stellen zu diesem Zeitpunkt noch neuen ‘Tagesgeschäft‘ in der Eschborner Kommunalverwaltung kamen Termine und Entscheidungen im Zusammenhang mit der Unterstützung, Betreuung und Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine hinzu“, berichtet die neue Erste Stadträtin.

 

Für Grade als Sozialdezernentin sind zwei Leitfragen wesentlich: Was brauchen die hier lebenden und arbeitenden Menschen und was trägt dazu bei, Eschborn als lebens- und liebenswerte Stadt zukunftsfähig zu erhalten und weiterzuentwickeln?

 

Grades oberste Prämisse lautet: „Ich will soziales Leben gestalten – für und mit allen Menschen in unserer Eschborner Stadtgesellschaft.“

 

Um diese passgenauen Angebote für die unterschiedlichen Zielgruppen entwickeln zu können, ist eine gute Kommunikation mit allen Beteiligten essentiell. Egal ob strukturell oder persönlich: Entwicklung braucht das soziale Miteinander. Auch aus diesem Grund sind für Bärbel Grade persönliche Begegnungen im Alltag unverzichtbar – sie sind eine wertvolle Ressource, auf die sie nicht verzichten möchte – weder beim Seniorencafé noch in Arbeitsgruppen, bei Unternehmens- oder Einrichtungsbesuchen und anderen Gelegenheiten. Sehen und hören, was die Menschen bewegt, nahbar, authentisch und ansprechbar zu sein, darum geht es ihr.

 

Klimaschutz

 

Die Nachfrage im Bereich der Energieberatung steigt auch in Eschborn spürbar. Am zweiten Eschborner Solar-Energie-Talk am 07. April nahmen über 100 Interessierte teil. Sie suchen nach Möglichkeiten, sich von fossilen Energiequellen unabhängiger zu machen. Auch die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung bleiben auf der Tagesordnung, ebenso Extremwetterlagen, Trockenheit und Überschwemmungen gilt es bei Planungen zu berücksichtigen.

 

Eschborn ist auch eine grüne Stadt, in der die hier lebenden Menschen sich in ihrer Freizeit in der Natur bewegen und aufhalten können. Die grüne Achse Westerbach ist ein Bindeglied und Treffpunkt zwischen Eschborn und Niederhöchstadt. Diese zu schützen und auszubauen ist unabdingbar.

 

Bärbel Grade, die sich zahlreiche Jahre ehrenamtlich kommunalpolitisch für die Belange der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Eschborn engagiert hat, möchte sich nun auch als hauptamtliches Magistratsmitglied für den Schutz und Erhalt der natürlichen Ressourcen einsetzen, so dass auch nachfolgende Generationen in Eschborn gut und sicher leben können: „Als Erste Stadträtin will ich das in mich gesetzte Vertrauen im gemeinsamen Dialog und Miteinander durch gute Arbeit für Eschborn und die hier lebenden Menschen rechtfertigen.“