Stadt Eschborn beschließt Elektromobilitätskonzept

Mehr Ladesäulen und ein effizienterer Fuhrpark sollen umgesetzt werden

Die Zahl der Elektroautos ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Auch in den kommenden Jahren ist zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. In Anbetracht dieser Entwicklung hat sich die Stadt vorgenommen, die Elektromobilität in Eschborn weiter zu unterstützen. Hierzu hat die Stadtverwaltung letztes Jahr die Erstellung eines Konzepts mit den Bausteinen „Öffentliche Ladeinfrastruktur“, „Elektrifizierung des kommunalen Fuhrparks“ und „Öffentliches Carsharing“ in Auftrag gegeben.  Der Stadtverordnetenversammlung wurden die Ergebnisse der ersten beiden Bausteine nun vorgelegt.

 

Mehr Ladesäulen im Stadtgebiet

Mit dem Konzept für die öffentliche Ladeinfrastruktur schafft die Stadt Eschborn eine Planungsgrundlage und einen Fahrplan für den Ausbau von Ladestationen. „Das Ziel ist, ein flächenhaftes Grundangebot an Ladepunkten im Stadtgebiet anbieten zu können, um der wachsenden Anzahl an Elektrofahrzeugen gerecht zu werden. Dafür sollen Flächen im öffentlichen Straßenraum und Parkplätze der Stadt zur Verfügung gestellt werden“, so Bürgermeister Adnan Shaikh.

 

Im Bestand kommen aktuell zu den sechs Ladepunkten der Stadt Eschborn noch zahlreiche halböffentliche Lademöglichkeiten an Supermärkten, Möbelhäusern oder sonstigen Einrichtungen hinzu. Im Rahmen des Elektromobilitätskonzepts wurden nun 14 weitere Standorte für insgesamt 38 neue Ladepunkte identifiziert. Dabei wurden verschiedene Kriterien wie die Lage im Stadtgebiet, die umliegende Art der Bebauung und Nutzung, vorhandene Netzanschlussleistung oder die Sichtbarkeit berücksichtigt und verwaltungsintern geprüft.

 

Die neuen Standorte für Ladeinfrastruktur sollen nicht selbst von der Stadt errichtet und betrieben werden, stattdessen sollen nur die Flächen für externe Dienstleister bereitgestellt werden. Über eine geeignete Vergabeart sollen die Flächen an Marktteilnehmer vergeben werden. Der Strom wird dann kostenpflichtig von den jeweiligen Betreibern abgegeben.

 

Strom ab April nicht mehr kostenlos

Auch das Laden an den bestehenden Ladepunkten der Stadt Eschborn (Rathaus, Montgeronplatz und Westerbach-Sportanlage) wird ab dem 3. April 2023 kostenpflichtig, wie die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung im Januar beschlossen hat. Bislang wurde hier der Strom kostenlos abgegeben. „Zur Unterstützung des Markthochlaufs und der Steigerung der Attraktivität für Elektromobilität war es bislang der richtige Weg, das Laden kostenfrei anzubieten. Durch die kostenpflichtige Abgabe des Stroms sollen keine Gewinne für die Stadt eingefahren werden, sondern soll der Markteinstieg in Eschborn für weitere Dienstleister ermöglicht werden. Niemand bezahlt an einem neuen Ladepunkt, wenn es auch kostenlose Alternativen in der Umgebung gibt. Mit der Ressource Strom sollte zudem verantwortungsvoll umgegangen werden“, so Shaikh.

 

Das Laden soll ab April dann zu marktüblichen und angemessen Preisen möglich sein. Alle gängigen Ladekarten (z.B. MAINGAU, ADAC, EnBW, Shell) und Apps fürs Smartphone sollen das Freischalten und Bezahlen zukünftig ermöglichen. Details zu Zugang, Bezahlung, verfügbaren Tarifen den anfallenden Ladekosten werden noch bekannt gegeben.

 

Den kommunalen Fuhrpark elektrifizieren und effizienter Gestalten

Nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch im eigenen Haus möchte die Stadt Eschborn die Elektromobilität vorantreiben.

 

Im zweiten Teil des Elektromobilitätskonzepts wurden zahlreiche Fahrtenbücher als Datengrundlage ausgewertet. Das Ergebnis: Alle normalen PKW im städtischen Fuhrpark sind aufgrund ihrer täglichen Laufleistungen für die Elektrifizierung geeignet. Besonderes Potenzial konnte am Rathausstandort aufgezeigt werden. Neben der Elektrifizierung der Fahrzeuge besteht auch Einsparpotenzial in der Flottengröße. Durch eine Zentralisierung und dem Einsatz von Softwarelösungen ließen sich hier zwei bis vier Fahrzeuge problemlos reduzieren. Durch eine Verkleinerung des Fuhrparks, den schrittweisen Austausch durch Elektrofahrzeuge und die Nutzung von Fördermitteln könnten jährlich die Kosten des Fuhrparks gesenkt und die CO2-Emssionen deutlich reduziert werden. Dabei ist zu beachten, dass gleichzeitig die nötige Ladeinfrastruktur aufzubauen ist. „Als Stadtverwaltung wollen wir unsere Potenziale im Bereich CO2-Reduzierung nutzen. Wenn dadurch gleichzeitig Kosten eingespart werden können und der städtische Betrieb nicht eingeschränkt wird, ist das der zukunftsweisende Weg, den wir gehen wollen“, bekräftigt Shaikh die Ergebnisse des Konzepts. 

 

Im letzten Teil des Elektromobilitätskonzepts wird noch das Thema Carsharing untersucht. Hierzu werden aktuell Markterkundungsgespräche mit möglichen Anbietern geführt. Die Ergebnisse werden nach Fertigstellung ebenfalls veröffentlicht.

 

Das Elektromobilitätskonzept wurde vom Planungsbüro ISME (Institut Stadt|Mobilität|Energie) erstellt. Es wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr zu 80% im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität gefördert.