Das Grenzstein-Lapidarium am Eschborner Museum

Hinter dem Museum der Stadt Eschborn befindet sich ein „Grenzstein-Lapidarium“, also – laut Definition – „eine museale Zusammenstellung von mehrheitlich originalen Exponaten zur Grenzsteinkunde“.

Das Eschborner Grenzstein-Lapidarium enthält elf Kleindenkmale: In der linken Hälfte stehen vier Eschborner Grenzsteine vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Gut zu erkennen sind auf den Vorderseiten das E und die Zahlen 1820 und 1822. Einige der Rückseiten tragen ein N für Niederhöchstadt, diese Steine standen also auf der Grenze dieser beiden Orte.

In der rechten Hälfte der Anlage stehen sechs Gütersteine, sie stammen vom Grundstück Hauptstraße 27, wo einst der „Stephanshof“ stand. Dort wurden sie in den 1980er Jahren bei Bauarbeiten in einer historischen Mauer gefunden. Sie tragen die Buchstaben VBG, was auf das „Bettendorfsche Gut“ in Eschborn hindeuten könne, wie Eschborner Heimatkundler damals meinten.

In dieser Reihe steht aber auch ein Stein, der zwar mit den anderen gefunden wurde, jedoch die Buchstaben IBVB und ein Kreuz trägt, er stammt von 1688 – seine Herkunft und Bedeutung sind unbekannt.

Der große Stein in der Mitte des Rasens ist ein Abguss. Das Original von 1788 steht heute – mit zwei weiteren Steinen – auf dem Schulhof der Ebelfeldschule in Frankfurt-Praunheim. Ursprünglich hatte dieser dreieckige Stein an der Elisabethstraße in Eschborn gestanden und zwar dort, wo sich die Grenzen von Kurmainz, Praunheim und Rödelheim trafen. An seinen drei Seiten sind die Wappen der Herren dieser drei Territorien zu erkennen, also das Mainzer Rad und die Wappen der Adelshäuser Hanau und Solms. Die Stadt Eschborn erhielt Mitte der 1980er Jahren einen Abguss dieses alten Flurdenkmals.

Mit der Eröffnung des Eschborner Museums 1989 wurden die Kleindenkmale im Garten des Museums aufgestellt, sie sind frei zugänglich.