"Kubus Elementare" von Thomas Reifferscheid

Thomas Reifferscheid bearbeitet harte Gesteine wie Basalt, Gabbro und Granit so lange, bis sie sich in weiche, fließende Oberflächen verwandeln. Skulpturen formen sich aus, die an architektonische Themen und Formen wie Tor, Säule und Kubus erinnern. Was als abstrakte Idee beginnt, transformiert sich mittels konkaver und konvexer Spannungen in sinnliche Formen. Reifferscheid selbst bezeichnet seine bildhauerischen Arbeiten als eine „Formulierung ohne Funktion“. Seine Skulpturen entstehen als Ausdruck einer Poesie, die sich bildet aus Material, Volumen und Struktur. Sensibel setzt er sich mit dem Stein auseinander und legt sodann das darin Verborgene frei. Besonderes Augenmerk ist das Korrespondieren mit dem umgebenden Raum, sei es Stadt oder Natur.

 

In „Kubus Elementare“ löst Thomas Reifferscheid die geometrische Idee auf, indem er den allseitig polierten Kuben eine bruchhafte, unregelmäßige Oberfläche verleiht. Dennoch bleibt das Schwere und Monumentale der Materialien erhalten. Rot schimmert der Gneis, während der Granit von dunklen Farbtönen geprägt ist. Von der reichen Farbschattierung der beiden Materialien geht eine besondere Anziehung aus. Das nuancierte Spiel konkaver und konvexer Formen macht das Kunstwerk sinnlich erfahrbar.

    Thomas Reifferscheid wurde 1962 in Bochum geboren. Von 1984 bis 1987 absolvierte er ein Studium der Bildhauerei an der Alanus-Kunsthochschule bei Bonn. 2001, 2008 und 2009 gewann er verschiedene Wettbewerbe für Kunst am Bau innerhalb Deutschlands. Im Laufe der Jahre sind zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum in Deutschland und Europa entstanden. Thomas Reifferscheid lebt und arbeitet in Köln und Berlin.